Die Zukunft der DRK-Seniorenwohnanlage ist offen

Laut DRK ist noch nicht über Sanierung oder Abriss entschieden. Mieter an der Dunantstraße sind skeptisch.

Foto: Woitschützke

Neuss. Mieter an der Dunantstraße sind skeptisch, ob das Deutsche Rote Kreuz (DRK) weiterhin Seniorenwohnungen in Gnadental zur Verfügung stellen wird. Das DRK hatte mitgeteilt, es werde allen Mietern kündigen, damit die sanierungsbedürftige Wohnanlage in Rheinnähe generalüberholt oder durch Abriss und Neubau ersetzt werden kann.

„Das DRK hat bereits einen Teil seines Grundstücks, auf dem es ursprünglich barrierefreie Wohnungen errichten wollte, an den schon jetzt dort tätigen Bauträger verkauft“, sagt ein Anwohner. Im Spätsommer werde auf dem ehemaligen Rotkreuzgelände mit dem Bau eines Zehn- und eines Elf-Familien-Hauses begonnen. „Die seit Jahrzehnten vernachlässigen DRK-Altenwohnungen stehen auf einem für Bauträger wertvollen Grund, der bei Verkauf einen Geldsegen für Käufer und Verkäufer bringt.“ Vor allem durch den Bau neuer Eigentumswohnungen. „Bezahlbare Altenwohnungen sind mit Sicherheit nicht in einer Planung vorgesehen.“

Dem widerspricht die Hilfsorganisation. „Das Objekt Kölner Straße 205 hatte das DRK ursprünglich erworben, um hier eine Einrichtung für betreutes Wohnen zu errichten“, bestätigt DRK-Geschäftsführer Marc Dietrich. „Dieses Projekt ist aber bereits vor meinem Amtsantritt gestoppt worden.“ Danach war das das Grundstück an der Kölner Straße für das DRK nicht mehr interessant gewesen, „da es angesichts des schlechten Zustandes nicht mehr entwickelt werden konnte“.

Der Gebäudekomplex an der Dunantstraße sei davon unabhängig zu sehen. Für die Mieter der Seniorenwohnungen suche man eine Lösung. „Ob es zu einer Sanierung oder einem Abriss kommt, kann heute seriöserweise nicht entschieden werden. Beide Optionen sind nach wie vor offen“, versichert Dietrich. In beiden Fällen müssten die Mieter jedoch die Wohnungen verlassen. Und hier lege man keine Eile an den Tag. „Wir gehen von einer mehrjährigen Dauer aus, bis eine gute Regelung mit den Mietern gefunden ist.“