„Mini-Kita“ kommt doch nicht

Es gibt derzeit keinen Bedarf für die Großtagespflege.

Grevenbroich. Eine Premiere in der Kinderbetreuung bei der Stadt wurde auf Eis gelegt: Eigentlich sollte die in Frimmersdorf geplante Großtagespflege — die erste in städtischen Räumen — im August an den Start gehen. Doch dazu kommt es nicht. „Wir haben zum Beginn des neuen Kindergarten-Jahres im August dafür keinen Bedarf“, erklärt Jugendfachbereichsleiterin Birgit Schikora.

Ganz passé ist das Projekt aber nicht. Vielleicht eröffnet die Großkindertagespflege, bei der mehrere Tagesmütter und -väter bis zu neun Jungen und Mädchen betreuen, nächstes Jahr.

Der Start verzögert sich nicht zum ersten Mal. Bereits im Januar sollte die „Mini-Kita“, die insbesondere für Unter-Dreijährige vorgesehen ist, in Räumen der Tagesstätte „Kleine Strolche“ eröffnen. Zum Hintergrund: Die Kita wurde ab 2014 für 880 000 Euro für mehr U3-Plätze umgebaut — dafür fielen aber eine ganze Reihe von Plätzen für Überdreijährige weg. Die Folge: Viele Frimmersdorfer hätten damals für ihr Kind keinen Platz bekommen, es in andere Orte bringen müssen.

Der Protest war so groß, dass die Stadt eine neue Lösung im Dorf fand: die Großtagespflege. Zum Gebäudekomplex der Tagesstätte gehörten zwei leerstehende, ehemalige Wohnungen, die für rund 150 000 Euro umgebaut wurden. „Wir haben einen Gruppen- und einen Nebenraum, eine Küche und einen Sanitärbereich geschaffen“, sagt Gebäudemanagementleiter Dirk Schwarz.

Doch kurz vor dem Start war der Bedarf doch nicht so groß wie gedacht. „Wir bekommen alle Kinder untergebracht“, sagt Schikora: „Für alle angemeldeten Kinder kann ein Platz in einer Kita oder Tagespflege im Stadtgebiet zur Verfügung gestellt werden.“

Sind die 150 000 Euro für den Umbau nun umsonst investiert? „Nein“, sagt Schikora. „Die Versorgung mit U3-Plätzen ist auf Kante genäht. Die Räume in Frimmersdorf sind für uns eine willkommene Reserve.“