Tennisspieler holen den ersten Punkt

Bundesligist BW Neuss erkämpft sich ein 3:3 in Düsseldorf.

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Totgesagte leben länger. Das gilt im Falle der Tennis-Bundesliga vor allem dann, wenn der TC Blau-Weiss Neuss zum Duell im Düsseldorfer Rochusclub antritt. Nicht zum ersten Mal in der langen Geschichte beider Liga-Urgesteine überraschten die Neusser die Landeshauptstädter. Sie fuhren mit dem 3:3-Unentschieden vor 3200 Zuschauern den ersten Saisonpunkt ein. Dass es nicht zwei Zähler wurden, focht Dietmar Skaliks nicht an: „Wir sind total happy“, sagte der Neusser Teammanager.

Überschwänglich war die Freude allerdings nicht im Lager der zahlreich angereisten Neusser. Das gab auch Skaliks zu: „Klar, nach so einem Spielverlauf ist man zuerst ein bisschen enttäuscht“, sagte der 64-Jährige mit Blick auf die 3:1-Führung, mit der sein Spielerquartett aus den Einzeln gekommen war, „doch wenn mir heute Morgen einer ein 3:3 angeboten hätte, hätte ich sofort eingeschlagen.“

Antonio Veic nahm zunächst den angeschlagen ins Match gegangenen Igor Sijsling mit 6:0, 6:3 regelrecht auseinander. „Das war überragend“, sagte Skaliks. Dann kämpfte sich Jeremy Jahn gegen Mats Moraing zu einem 3:6, 6:4, 10:3-Erfolg. „Endlich haben wir mal einen Champions-Tiebreak gewonnen“, war Skaliks glücklich, nachdem die Neusser gegen Gladbach und Mannheim siebenmal im dritten Satz den Kürzeren gezogen hatten.

Tom Schönenberg feierte gegen Filip Horansky mit 6:3 und 7:5 seinen ersten Bundesligasieg überhaupt, Filippo Volandri verlor gegen Lukas Rosol knapp mit 7:6, 0:6, 4:10. „Ich bin in 27 Jahren Bundesliga kein Mal laut geworden in der Kabine, aber nach den Einzeln ist mir die Hutschnur geplatzt“, gab Düsseldorfs Teamchef Detlev Irmler zu.

Es wirkte: Mit zwei glatten Zweisatz-Siegen von Rosol/Horansky gegen Volandri/Veic und von Moraing/Martin Emmrich gegen Schönenberg/Jahn zogen die Düsseldorfer noch gleich. „Die Jungs haben unglaublich gebissen“, zollte Skaliks seinen Mannen dennoch ein Lob.