„Sport für betagte Bürger“ verzeichnet Mitgliederschwund wegen des Bades

Das jetzt genutzte Becken ist nur schwer zu erreichen.

Grevenbroich. Seit 14 Jahren steht Rüdiger Bartholomäi an der Spitze von „Sport für betagte Bürger“ — und er macht sich Sorgen um die Zukunft des Vereins. Die Zahl der Mitglieder sinkt rapide, zudem werden neue Leute gesucht, die Vorstandsämter übernehmen wollen.

Vorbei die Zeiten, als der Verein 2005 rund 680 Mitglieder zählte. „Zurzeit sind es etwas mehr als 400. In den vergangenen beiden Jahren haben wir insgesamt 100 Mitglieder verloren“, sagt der Vorsitzende. Der hauptsächliche Grund laut Bartholomäi: „Die Schließung des Schlossbades hat uns schwer getroffen.“

Zwar kann der Verein für seine Wassergymnastik nun das Lehrbecken in der Diedrich-Uhlhorn-Realschule in Wevelinghoven nutzen, doch der Wechsel hat Folgen. „Das Bad in Wevelinghoven ist schlecht mit dem Bus zu erreichen. Von der Haltestelle ist es noch fast einen Kilometer Fußweg“, erklärt der Vorsitzende. Zudem sei die Wassertemperatur von 28 Grad vielen zu kalt. „Außerdem sind Ein- und Ausstieg beschwerlich. Es gibt keine Treppen, die ins Wasser führen, sondern nur Leitern.“ Viele bleiben weg, „zahlreiche Mitglieder sind bereits ausgetreten“. Die Zahl der früher rund 170 Teilnehmer bei der Wassergymnastik habe sich mehr als halbiert.

Mitgliederrückgänge gab es auch vorher schon. Neue Mitglieder seien seltener als früher. „So mancher fühlt sich zu jung, geht lieber in die ,Muckibude’. Zudem haben mittlerweile fast alle Sportvereine Angebote für Ältere“, meint der Vorsitzende. Doch seit Bad-Schließung habe sich der Schwund beschleunigt. „Wir wissen, dass die Stadt kein neues Bad malen kann. Aber wenn der Neubau 2018 steht, mussten wir vier Jahre lang ohne Schlossbad auskommen.“ Ein weiteres Problem laut Barholomäi: Es fehlten Interessenten, die im Vorstand mitarbeiten wollten. Das Gremium ist auf drei Personen geschrumpft. „Und wir alle — die stellvertretende Vorsitzende Barbara Schnitzler, Kassierer Jochem Janke und ich — wollen 2017 aufhören. Wenn sich keine Nachfolger finden, ist der Bestand des Vereins in Gefahr, dann droht uns die Auflösung“, mahnt Bartholomäi.

Bei der Jahreshauptversammlung am Freitag, 19. Februar, im Albert-Schweitzer-Haus, Am Ständehaus 10, stehen noch keine Vorstandswahlen an. Ab 15 Uhr geht es etwa um den Tätigkeitsbericht des Vorstandes und die Kassenprüfer-Wahl.