Dormagen setzt für Sicherheit im Karneval auch auf Mobile Wache

Dazu will die Polizei verstärkt Präsenz in der Innenstadt zeigen.

Foto: Endermann

Dormagen. Heute beginnt mit dem Altweibertag der Straßenkarneval in Dormagen. Dabei wollen Hunderte von Jecken fröhlich feiern. Damit es bis Veilchendienstag auch friedlich bleibt, fährt die Polizei ein abgestuftes Konzept, das Michael Meyer, Leiter der Polizeiwache Dormagen, am Dienstagabend im Stadtrat erläuterte: „Wir werden jeder Form von Gewalt frühzeitig begegnen und sie unterbinden.“ Dabei schrecke er auch nicht davor zurück, im Zweifel Unterstützung aus anderen Städten anzufordern, denn: „Die Sicherheit der Bürger steht an erster Stelle.“

Damit auch das subjektive Sicherheitsgefühl der Feiernden und anderer Bürger keine Risse bekommt, will die Polizei mit verstärkter Präsenz sichtbar im Straßenbild vertreten sein. Dafür hat Meyer alle seine Mitarbeiter, die nicht im Jahresurlaub sind, für die Karnevalstage zum Dienst verpflichtet. Zudem soll die Mobile Wache der Kreispolizeibehörde an Karneval in Dormagen für eine Anlaufstelle sorgen und das Aufkommen weiterer Ängste verhindern, wie Meyer betonte: „An die Kollegen der Mobilen Wache können und sollen sich alle Bürger wenden, die Hinweise auf Straftaten oder Streitigkeiten haben.“ Die Polizei sei auf Hinweise angewiesen, um dann tätig werden zu können.

In enger Abstimmung mit der Stadt Dormagen hat die Polizei das Sicherheitskonzept für die Karnevalstage erarbeitet, nach dem mehr Polizisten in Dormagen präsent sein werden. „Das werden aber auch viele Zivilbeamte sein“, wies der Dormagener Polizei-Chef Meyer im Rat darauf hin, dass Polizisten, darunter auch Diensthundeführer, aber auch Mitarbeiter des städtischen Ordnungsamtes verstärkt im Einsatz sein werden. „Bei Bedarf werden wir dann gezielte Einsätze fahren“, so Meyer. Die Karnevalszüge werden wie bisher von den Bezirksbeamten begleitet und geschützt.

„Obwohl keine Erkenntnisse über eine besondere Gefährdungslage in Dormagen vorliegen, setzt das Ordnungsamt zusätzlich Security ein. Auch werden Mitarbeiter des Jugendamtes vor Ort sein“, erklärte Erster Beigeordneter Robert Krumbein in seiner Beantwortung der SPD-Anfrage nach dem Sicherheitskonzept.

Die Einsatzorte der Polizei erstrecken sich keineswegs nur auf den Rathausplatz und den Zugweg, wie Polizei-Chef Meyer klarmachte: „Wir sind in der Innenstadt, am Bahnhof und auch an den Flüchtlingsunterkünften präsent — rein aus Vorsorge.“

Meyer erklärte, die Polizei wisse, dass es mit einer bestimmten Zielgruppe aus Nordafrika „kleinere Probleme“ gebe, aber: „In Dormagen hatten wir den Antanztrick und seine Folgen bisher nicht zu verzeichnen.“

Wie schon bei Bürgerversammlungen zu Flüchtlingsunterkünften appellierte der Polizeivertreter, den Gerüchten aus Sozialen Medien besonnen und nicht mit Panik zu begegnen: „Mancher Raub entpuppte sich als harmlose Begegnung.