Längere Öffnungszeiten und neue Einrichtung geplant Stadt plant mehr Hilfe für Obdachlose

Neuss · Obdachlose Menschen in Neuss sollen künftig mehr Aufenthaltsangebote erhalten.

Um die Situation von obdachlosen Menschen zu verbessern, schlägt die Stadt zwei Maßnahmen vor.

Foto: Thoren/Horst Thoren

Die Unterbringung von wohnungslosen Menschen sorgte in Neuss bereits in der Vergangenheit für zahlreiche Diskussionen. Während sich beispielsweise die Fraktion „Neuss jetzt!“ für sogenannte Tiny Houses ausspricht, forderten zuletzt auch die Fraktionen SPD und Grüne bessere Betreuungs- und Aufenthaltsmöglichkeiten für obdachlose Menschen. In der vergangenen Sitzung des Sozialausschusses hatte die Verwaltung deshalb verschiedene Vorschläge gemacht – unter anderem eine Ausweitung der Öffnungszeiten im Cafés Ausblick. Doch dafür war nicht nur eine Abstimmung mit dem Betreiber der Einrichtung, den Caritas Sozialdiensten im Rhein-Kreis Neuss, nötig, sondern auch die Bereitstellung von finanziellen Mitteln. In der nächsten Sitzung des Sozialausschusses am Dienstag (18.) präsentiert die Verwaltung nun die Ergebnisse der Überprüfung.

Demnach wurde in der Sitzung des Finanzausschusses in der Zwischenzeit beschlossen, dass die Lebenssituation von obdachlosen Menschen in Neuss verbessert werden muss – und zwar unter anderem mit einer besseren Tagesbetreuung. Deshalb wurden für die zeitliche und personelle Erweiterung des bestehenden Tagesaufenthalts im Café Ausblick 53.000 Euro in den Haushalt eingestellt. Mit diesem Geld ist eine Verlängerung des Tagesaufenthalts im Sommer von 14 auf 16 Uhr möglich.

Doch längere Öffnungszeiten erfordern auch mehr Personal. Das Café Ausblick braucht dann eine zusätzliche halbe Vollzeitstelle im Bereich Hauswirtschaft (zum Beispiel einen Koch beziehungsweise eine Köchin). Die voraussichtlichen Kosten hierfür belaufen sich auf circa 23.000 Euro pro Jahr. Die Verhandlungen hierzu sind laut Verwaltung bereits abgeschlossen, sodass der Betreiber die Stelle zeitnah ausschreiben werde. Wenn alles wie geplant läuft, soll das Café Ausblick bereits ab dem 1. Mai früher öffnen. Die übrigen 30.000 Euro sollen dafür genutzt werden, um die bisherige Kostenbeteiligung des Rhein-Kreises Neuss zu übernehmen.

Aber damit nicht genug. Denn die Verwaltung strebt außerdem die Einrichtung eines weiteren Tagesaufenthalts für obdachlose und alkoholabhängige Menschen an – ein Vorschlag, der auch von den Caritas Sozialdiensten begrüßt wird. Sie haben bereits eine erste Konzeption inklusive aktueller Kostenkalkulation vorgelegt. Sie rechnen mit Kosten in Höhe von jährlich knapp 300.000 Euro – zuzüglich Mietkosten. Um diese Summe zu finanzieren, wurden bereits 250.000 Euro in den Haushalt 2025 eingestellt.