Stadthaus soll ins Rathaus ziehen

Haushalt: Bürgermeister Heinz Hilgers fordert vom Rat eine Entscheidung zum Rathausanbau. Nicht etwa aus Platzmangel, wie auch Bürgermeister Heinz Hilgers betont, sondern aus städtebaulicher Notwendigkeit und weil sich nun die Möglichkeit nach dem Verlassen des Haushaltssicherungskonzepts biete.

Dormagen. Die Grundstücke, die für den ursprünglich geplanten Rathausbau vorgesehen waren, gehörten 1996 der Stadt noch nicht. Deshalb wurde das Rathaus in seiner heutigen Form gebaut, allerdings mit der Option, es an der Giebelseite zur Römerstraße zu verlängern, wenn die Zeit gekommen ist. Mittlerweile sind die angrenzenden Häuser bis auf eine Ausnahme in Besitz der Stadt. In seiner Haushaltsrede eröffnete der Kämmerer der Stadt, Ulrich Cyprian: "Wir sind gewillt, das bestehende Rathaus zu vervollständigen und dieses Projekt in den kommenden drei Jahren umzusetzen."

"Bevor die Stadt Geld für ein Gutachten in die Hand nimmt, das die Baukosten ermittelt, sollte zunächst der Rat seine Zustimmung für den Bau geben", fordert Bürgermeister Hilgers. Unklar sei zudem noch, ob die Stadt - beziehungsweise der Eigenbetrieb Gebäudewirtschaft - den Anbau realisiere oder ein privater Investor. "Das wird der Markt entscheiden", sagt der Stadtchef.

Das Eigenkapital des Eigenbetriebs Dormagen wird unter anderem für dieses Vorhaben um sechs Millionen Euro auf die Jahre 2008 bis 2010 verteilt aufgestockt. Der Verkauf der 850 Quadratmeter großen Bürofläche an der Kölner Straße soll zudem zur Finanzierung beitragen.

Die CDU hat derweil den Vorschlag gemacht, den ersten Teil der sechs Millionen im kommenden Jahr (1,7 Millionen Euro) zu nutzen, um die Investitionen in die Turnhalle Stürzelberg und den Kunstrasenplatz Stürzelberg von 2009/2010 auf 2008 vorzuziehen. "Mit dem Rathausanbau kann nach unserer Schätzung erst Ende nächsten Jahres begonnen werden, deshalb bietet sich eine Verschiebung der Summe auf eiligere Projekte an", sagt Norbert Dahmen (CDU). Diesen Vorschlag unterstützte auch der Sportausschuss durch eine Empfehlung an den Rat.

Die Partei der BfD (Bürger für Dormagen) hingegen wettert auf ihren Infoplakaten im Stadtgebiet gegen einen Anbau. Ihr Vorwurf: Die Stadt reduziere auf der einen Seite Personal, baue auf der anderen Seite "auf Pump".

Diesen Vorwurf lässt Hilgers nicht gelten. Denn im Anbau sollen Verwaltungsbereiche vom Stadthaus an der Kölner Straße sowie die Stadtmarketing- und Verkehrsgesellschaft Dormagen (SVGD) und die Agentur für Arbeit zentral Platz finden. Das neue Gebäude soll größtenteils Büro- und Kanzlei-Räume bieten, die weitervermietet werden. Die Stadt soll zudem einen Ratssaal bekommen, denn derzeit finden die Sitzungen der Ausschüsse in der Stadt verteilt statt.