Tatorte in Nrw Einbrecherbande ab Freitag vor Gericht
Rhein-Kreis · Insgesamt sollen die vier Angeklagten Güter im Wert von rund 150 000 Euro erbeutet haben.
. Nach einer Serie von mindestens 19 Einbrüchen in Grevenbroich und Umgebung müssen sich ab der kommenden Woche vier Albaner und Kroaten vor dem Landgericht Düsseldorf verantworten. Sie sollen Schmuck, Uhren, Luxushandtaschen und Laptops gestohlen haben. Die Justiz rechnet mit einem Mammutprozess. Schon jetzt wurden 20 Verhandlungstage angesetzt.
Glaubt man der Staatsanwaltschaft Düsseldorf, dann war die Bande spätestens ab Oktober 2018 am gesamten Niederrhein und auch in Ostwestfalen aktiv. Angeklagt sind 19 Fälle. Es geht um Einbrüche in Krefeld, Kaarst, Goch, Meerbusch, Mülheim, Rosendahl, Paderborn, Salzkotten, Straelen, Grevenbroich, Viersen und
Emmerich.
Die Polizei war den Männern schon einige Zeit vor der Festnahme im Januar 2019 auf die Schliche gekommen. Nach einem Einbruch am Mühlenbuschweg in Dormagen hatten die Ermittler die Männer überwacht und konnten ihnen somit letztlich eine Vielzahl von Taten nachweisen.
Laut Ermittlungen der Sonderkommission „Mühle“ hatte sich die Bande vor allem Häuser in ländlichen Gebieten als Ziel ihrer Beutezüge ausgesucht. Die Männer sollen bevorzugt während der Dämmerung beziehungsweise am frühen Abend in Einfamilienhäuser eingestiegen sein – nie vor 17 Uhr und höchstens bis 21.30 Uhr.
Betroffen waren in Grevenbroich unter anderem zwei Häuser in Kapellen und Hemmerden. In Kapellen erbeutete die Bande bei einem Einbruch an der Straße am „Kleepfädchen“ Schmuck und Uhren im Wert von 8000 Euro sowie 650 Euro in bar, in Hemmerden fielen den Männern auf der Bachstraße laut Anklage Schmuckstücke im Wert von 2500 Euro in die Hände.
Nur einer der vier Angeklagten
ist in Deutschland vorbestraft
Noch mehr „zu holen“ gab es in Meerbusch. In einem Haus im dortigen Millionärsviertel erbeutete die Bande Luxushandtaschen von „Louis Vuitton“ und Schmuck im Wert von 42 000 Euro, auch in Kaarst fielen den Männern laut Ermittlungen Schmuck und Laptops in die Hände.
Nach der Festnahme der Bande auf frischer Tat bei einem Einbruch in Krefeld sprachen die Ermittler der Neusser Polizei von über 50 Taten, die wohl auf das Konto der Gruppe gehen. Angeklagt wurden davon nun rund 20.
„Die zuständige Strafkammer hat Verhandlungstage bis Oktober angesetzt“, so Gerichtssprecherin Elisabeth Stöve. Nur falls die Männer im Prozess Geständnisse ablegen, könnte es deutlich schneller gehen.
Nur einer der vier ist in Deutschland vorbestraft, die anderen sollen zumindest zeitweise hierzulande als Bauarbeiter tätig gewesen sein. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Männer gezielt aus dem Ausland eingereist sind, um in Nordrhein-Westfalen Einbrüche zu begehen. Im Falle von Verurteilungen müssen sie mit jahrelangen Haftstrafen rechnen.
Prozessauftakt ist am Freitag, 5. Juli um 13 Uhr. mape