Gericht Klau-Bande zockte Handys bei Konzerten ab

Düsseldorf · 23 Fans von Billy Talent wurden die Handys gestohlen. Die Beute lag im Schließfach.

Die drei Angeklagten, hier mit ihren Rechtsanwälten, legten nach einem Rechtsgespräch Geständnisse ab.

Foto: Dieter Sieckmeyer

Jede Menge Spaß hatten die Fans von Billy Talent im Dezember vor drei Jahren beim Konzert in der Halle an der Siegburger Straße. Doch bei 23 Besuchern kam schnell schlechte Laune auf. Denn während die Band auf der Bühne rockte, wurden ihnen die Handys und iPhones gestohlen. Am Dienstag mussten sich drei Mitglieder einer rumänischen Bande, die sich auf das Abzocken von Konzertbesuchern spezialisiert hat, wegen gewerbsmäßigem Bandendiebstahl vor dem Amtsgericht verantworten.

Schon die Personalienfeststellung der 29, 33 und 38 Jahre alten Männer gestaltete sich schwierig, weil zwei der Angeklagten auch mit anderen Namen in den Akten auftauchten. Sie sollen Teil einer Bande sein, die regelmäßig Konzerte verschiedener Bands aufsucht, um die Musik-Fans zu bestehlen. Wie der mutmaßliche Haupttäter einräumte habe sich das Trio auch vor einem Konzert kennen gelernt. Da hätten Landsleute ihnen gezeigt, „wie man das macht“.

Die 23 Diebstähle in Düsseldorf waren den Angeklagten nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft klar nachzuweisen. Die Mobiltelefone und Iphones wurden den Konzertbesuchern im Gedränge aus den Hosentaschen gezogen, ohne dass sie es zunächst bemerkten. Zwischen 20 und 23.20 Uhr hatte die Diebe insgesamt 23 Handys im Wert von über 9200 Euro erbeutet.

Die gute Nachricht für die Opfer: Ihre Telefone wurden gefunden. Der 29-Jährige hatte die Beute, wie er auch in seiner Aussage einräumte, zunächst in einem Schließfach versteckt. Dort stellte die Polizei die Handys sicher und fand Fingerabdrücke von dem Trio. Zwei der Angeklagten wurden außerdem bei einem weiteren Konzert in Hamburg auf frischer Tat erwischt. Da hatte der Haupttäter wieder 25 Handys dabei. Für die Diebstahlsserie wurde er bereits zu einer Haftstrafe von sieben Monaten auf Bewährung verurteilt.

Nach den Geständnissen gab es Bewährungsstrafen

Doch zunächst wollten die Angeklagten nicht zugeben, dass sie Mitglieder einer Bande sind. Man habe eher planlos gehandelt. Das allerdings war dem Staatsanwalt zu wenig. Nach einem Rechtsgespräch gabenalle Drei den Bandendiebstahl zu. Der 29-Jährige wurde zu 18 ;Monaten Haft, seine Komplizen zu jeweils 14 Monaten Haft verurteilt. Die Strafen wurden zur Bewährung ausgesetzt.