Textiler Park wird heute eröffnet
Ausstellung im Stadtpark ist bis zum 27. September geöffnet.
Grevenbroich. Das Düsseldorfer Künstler-Duo Barbara Esser (47) und Wolfgang Horn (48) hat seine fertiggestellte Installation „Der textile Park“ vorgestellt. Heute wird die Open-Air-Ausstellung um 19 Uhr im Stadtpark eröffnet. Bis zum 27. September wird sie zu sehen sein. 20 Tage haben Barbara Esser und Wolfgang Horn für den Aufbau der Baumskulpturen rund um die Villa Erckens gebraucht — und eine Punktlandung hingelegt. „Vor allem am Mittwoch hatten wir es wegen des starken Windes mit erschwerten Bedingungen beim Aufbau zu tun“, sagt Horn. Die Baum-Skulpturen wurden vor allem mit Gurtband gestaltet — kein leichtes Unterfangen bei Wind. Insgesamt wurden rund 17 000 Meter farbenfrohes Gurtband in Gelb, Orange und Rot verwendet.
Spannend wird die Ausstellung nicht nur beim Gang durch den Stadtpark. Im Erdgeschoss der Villa Erckens zeigen Barbara Esser und Wolfgang Horn in einem Making-of parallel die Entstehungsgeschichte von „Der textile Park“. Zahlreiche Skizzen hängen dort im Museum — die Skulpturen wurden eigens für den Grevenbroicher Stadtpark entworfen —, Entwürfe sind zu sehen und, gut sichtbar neben den Skizzen platziert, das Modell, mit dem alles begann: ein Baum, an dem ein großer Fächer aus Stoff befestigt ist. „Das Modell war schon 2012 in der Villa Erckens zu sehen“, erklärt Wolfgang Horn. Damals zeigten die international bekannten Künstler unter dem Titel „beSToff“ eine Vielzahl ihrer preisgekrönten Textil-Kunstwerke — und weckten das Interesse von Hans-Rainer Willmen. Dem Vorsitzenden des Grevenbroicher Kunstvereins gefiel die Idee der Baum-Skulpturen auf Anhieb. Mit ihrer Installation knüpfen die Künstler an die Geschichte der Stadt und des Parks an. Die Textilindustrie war prägender Wirtschaftszweig in Grevenbroich, und der Park rund um die Villa Erckens in Privatbesitz des Tuchfabrikanten Oskar Erckens. „Mit der Open-Air-Ausstellung wird das ja längst öffentliche Areal genutzt. Damit wird der Wandel vom einstigen Privatpark zu einem öffentlichen Raum aufgegriffen“, betont Thomas Wolff vom Fachbereich Kultur. „Parallel wird dabei Bezug auf die Textilgeschichte in Grevenbroich genommen.“
Zudem wird auf einen bedeutenden Markstein in der Grevenbroicher Stadtgeschichte verwiesen. Vor 20 Jahren lockte die Landesgartenschau in die Schlossstadt. Dieser Jahrestag ist Anlass für den Kunstverein, in dessen Auftrag die Künstler die Ausstellung gestaltet haben, seine vierte Großaktion im Stadtpark umzusetzen — nach dem „Wundergarten des Lichts“ (2007), den „Inseln des Lichts“ (2011) und den „Fahnen im Wind“ (2013). Gefördert wird „Der textile Park“ von der Stiftung Kunst, Kultur und Soziales der Sparda-Bank, Unterstützung gibt’s von der Stadt, die zum Beispiel einen Hubsteigerwagen für den Aufbau organisierte. „Aber ohne den Einsatz des Museumsteams wäre diese Ausstellung nicht möglich gewesen“, betont Hans-Rainer Willmen.