Container-Dorf mit 48 Plätzen

Grevenbroicher können die neue Unterkunft besichtigen.

Gustorf/Gindorf. Die Stadt plant eine Info-Veranstaltung für Bürger aus Gustorf und Gindorf. Noch bevor die ersten Asylbewerber am Langer Weg einziehen, sollen sich Interessierte das bereits aufgebaute Container-Dorf ansehen und Fragen an die Fachverwaltung stellen können. Der Termin steht noch nicht fest. Sozialdezernent Claus Ropertz geht davon aus, dass die Flüchtlinge noch in diesem Monat das Quartier beziehen werden. Einige Anlieger, Vereinsvertreter und Politiker hatten sich jetzt im Rathaus eingefunden, um Informationen über die Unterkunft einzuholen — da die von der Verwaltung für März angekündigte zweite Bürgerversammlung bisher nicht stattgefunden hat. Alternativ soll die Info-Veranstaltung angeboten werden, bei der aber nicht mehr über den umstrittenen, weil abgelegenen Standort diskutiert werden soll.

Bei dem Treffen widersprach Bürgermeisterin Ursula Kwasny den in den Orten kursierenden Gerüchten, dass in den Containern künftig bis zu 150 Menschen leben sollen: „Es werden 48 sein, die dort für maximal zwei Jahre eine Bleibe finden“, sagte sie. Ausschließlich Männer werden am Langer Weg einquartiert, bei denen ethnischer Hintergrund und Religion zusammenpassen.

Sorgen der Gustorfer und Gindorfer, dass der am Ortsrand gelegene Container-Standort ein Ziel von rechtsradikalen Übergriffen werden könnte, wollte Claus Ropertz nehmen. Es werde eine Rufbereitschaft eingerichtet, das Team des Ordnungsamtes werde verstärkt und Polizei fahre Streife. Der Sozialdezernent rechnet damit, dass der Stadt monatlich etwa 20 Flüchtlinge zugewiesen werden, mindestens 120 werden noch in diesem Jahr erwartet. Da alle Unterkünfte belegt sind, wird die Verwaltung am 21. Juli mit den Ratsfraktionen über den Neubau eines Flüchtlingsheims an der Merkatorstraße diskutieren, dessen Räume später als Sozialwohnungen genutzt werden sollen. „Die Bezirksregierung findet diese Idee gut, weil dieser Bau nicht als Flüchtlingsheim wahrgenommen wird“, sagte Ropertz. Das Haus soll von einem Sozialarbeiter betreut werden, der sich auch um das Bahnhofsquartier kümmern könnte. „Wenn die Politiker sich mit diesem Gedanken anfreunden können, werden wir mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen können“, so Ropertz. Bis zur Eröffnung würden etwa anderthalb Jahre vergehen. Wie Claus Ropertz betonte, suche die Verwaltung an Standorten in allen Stadtteilen nach Zwischenlösungen.