TSV seit sieben Stunden ohne Gegentor
Fußball-Oberligist Meerbusch gewinnt mit 1:0 beim 1. FC Mönchengladbach. Der SC Kapellen verliert unglücklich mit 0:1 in Wuppertal.
Meerbusch/Kapellen. Die Erfolgsserie des TSV Meerbusch setzt sich fort: Der Fußball-Oberligist hat beim starken Aufsteiger 1. FC Mönchengladbach den vierten Sieg in Folge eingefahren. Der TSV bleibt mit dem 1:0 (0:0)-Erfolg nach dem zehnten Spieltag die einzige ungeschlagene Mannschaft. Das Tor des Tages erzielte Kevin Dauser fünf Minuten vor dem Spielende: Nach einer Flanke von Lukas van den Bergh hatte der völlig freistehende TSV-Stürmer keine Mühe, den Ball mit einem Volleyschuss aus zehn Metern zu versenken.
Während einige der Zuschauer schon diskutierten, in welchem Stadion der TSV im Falle des Aufstieges spielen könnte, regieren die Trainer Robert Palikuca und Olivier Caillas auf das Thema allergisch. Für sie ist der Aufstieg in die Regionalliga utopisch. „Wir sammeln Punkte gegen den Abstieg“, sagt Palikuca, der sich über das auf 13 Punkte angewachsene Polster zu den Abstiegsrängen freut.
Der TSV war aufgrund der besseren Torchancen ein verdienter Sieger. Garant des Erfolges war erneut die Defensive, die nun schon seit mehr als sieben Stunden — insgesamt 435 Minuten — keinen Gegentreffer mehr hinnehmen musste. Sie gestattete der Heimelf so gut wie keine nennenswerte Einschussmöglichkeit. Die beste hatte der 1. FCM Mitte der zweiten Halbzeit, als ein Schuss aus spitzem Winkel ans Außennetz ging.
Bis dahin hatte sich der TSV drei gute Möglichkeiten zur 1:0-Führung erarbeitet. Vor der Pause vergaben der quirlige Außen Brian Günther sowie Kevin Dauser, der es schaffte, den Ball völlig unbedrängt aus drei Metern daneben zu köpfen. Nach dem Seitenwechsel war dann wieder Günther an der Reihe, der mit seinem Versuch aber am Gladbacher Keeper scheiterte.
Es war keine Partie für Fußball-Ästheten. Die beiden Teams gingen auf dem überaus holprigen Boden mit großer Motivation zu Werke und bekämpften sich im Mittelfeld. Strafraumszenen gab es kaum. Das lag auch daran, dass der TSV mit dem 3-5-1-System des Gegners nicht klarkam, im Mittelfeld meist in Unterzahl war und so an seinem Vorhaben scheiterte, Pressing zu spielen. Die Mönchengladbacher hatten mehr Ballbesitz, konnten das Abwehrbollwerk der Gäste aber trotzdem nicht in Verlegenheit bringen.
In der zweiten Halbzeit zahlte sich die Geduld des TSV aus, der mit seiner vierten Chance die Führung herausschoss. Danach warfen die Gastgeber alles nach vorn, und der TSV kam zu weiteren guten Möglichkeiten — nutzte diese jedoch nicht.
Dass der TSV nicht auf Tabellenplatz eins kletterte, lag am glücklichen 1:0-Sieg des Spitzenreiters Wuppertaler SV gegen den SC Kapellen. SCK-Trainer Frank Mitschkowski stellte auf der Pressekonferenz nach der Partie unwidersprochen fest: „Die bessere Mannschaft hat heute verloren.“
Dabei musste der Außenseiter schon nach 14 Minuten auf Torjäger Benny Schütz (Knieprellung) verzichten. Dennoch bestimmten die Gäste die Begegnung, erarbeiteten sich im ersten Abschnitt durch Keisuke Ota, Kani Taher und Marcel Lüft gute Möglichkeiten. Torwart Christopher Möllering hatte derweil so gut wie nichts zu tun. „In der ersten Hälfte musste Mölle nur einen Ball mit der Faust abwehren“, sagte Mitschkowski.
Nach dem Seitenwechsel geriet der SCK — wenn überhaupt — nur bei Standardsituationen in Bedrängnis und ließ durch Shota Arai, Andrej Hildenberg und George Madatsidis gute Chancen aus. Das rächte sich bitter: Nach einem Ballverlust in der Vorwärtsbewegung nutzte Gaetano Manno die entstandene Lücke im Deckungsverbund, um den Ball ins lange Eck zu schieben (79.). „Unsere Leistung war absolut in Ordnung“, sagte Mitschkowski.