Umplanungen für mehr Kita-Plätze in 2015

Mehr Kinder als erwartet und Verzögerungen erfordern neue Maßnahmen.

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Neuss. Ständig plant der Stadt den Neubau und die Erweiterung von Kitas, zusätzliche Plätze vor allem für die unter Dreijährigen. Mehr als 570 dieser U 3-Plätze wurden seit 2010 geschaffen. Jetzt muss die Planung nochmals beschleunigt werden: Es gibt zum Kindergartenjahr 2014/15 unerwartet fast 190 Kinder unter sechs Jahren mehr als im Vorjahr. Mehr Kinder und Verzögerungen beim Ausbauprogramm machen die Situation zum Sommer

2015 schwierig: Die Verwaltung teilte dem Jugendhilfeausschuss unverblümt mit, dass die vorgesehenen Maßnahmen für 2015 nicht zeitgerecht umzusetzen seien. Der Ausschuss beschloss als Reaktion darauf einstimmig die vom Jugendamt vorgeschlagenen Maßnahmen.

Wie Ann Christin Kaup für das Jugendamt darstellte, werden zwei neue Kitas nicht wie geplant zum 1. August 2015 eröffnen können. Sowohl der Neubau an der Weberstraße (GWG) als auch der an der Königstraße (Lukaskrankenhaus) werden wegen Verzögerungen durch fehlendes Baurecht erst später starten können. Zwei weitere Neubauten an der Straße Lange Hecke und der Volmerswerther Straße sollten — möglichst preiswert — über ein Investorenmodell umgesetzt werden. Doch die bundes- oder gar europaweite Ausschreibung und anschließende Vergabe lassen einen Start zum Sommer 2015 mittlerweile unrealistisch erscheinen. Da diese Einrichtungen dann aber dringend gebraucht werden, wird nun das städtische Gebäudemanagement Neuss (GMN) als Bauherr einspringen.

An der Volmerswerther Straße entsteht ein Festbau mit 60 Plätzen. An der Straße Lange Hecke wird das GMN einen Festbau für fünf Gruppen errichten, der dann ab Sommer 2015 die Provisorien an der Daimlerstraße und Kaarster Straße ersetzen soll. Die 80 Plätze an der Kaarster Straße will die Verwaltung allerdings „als Puffer“ noch nicht ganz aufgeben.

Das Gebäudemanagement soll noch einen dritten Neubau errichten. In Allerheiligen wird es an der Horremer Straße — geplant zum Sommer 2016 — eine große Kita für sechs Gruppen geben. Dann würde das Provosium an der Holbeinstraße, das zunächst einmal für diesen Sommer erweitert wird, überflüssig.

Bereits in diesem Jahr soll zum 1. September am Ludgerusweg in Holzheim ein Provisorium für zwei Gruppen entstehen, um den Bedarf im Stadtteil zu decken.

Schließlich stimmte der Jugendhilfeausschuss dem Neubau von Einrichtungen an der Freiheitstraße und Weberstraße (Inbetriebnahme: 1. August 2016) durch die Gemeinnützige Wohnungs-Genossenschaft (GWG) zu. Die kauft das Grundstück von der Stadt, plant, baut und vermietet dann an die Stadt — zu einem Preis von höchstens 14 Euro pro Quadratmeter, wie der Ausschuss gegen den Vorschlag der Verwaltung in Höhe von 16 Euro festsetzte.