Unicef-Gala: Was 1984 begann, endet am 25. November Musikstars kommen zum großen Finale
Neuss · Einst Tanz-& Tennis Gala, heute Unicef-Gala – seit 1984 waren die Bälle im Hotel am Rhein ein gesellschaftliches Ereignis. Jetzt ist Schluss. Am 25. November steigt die letzte Benefizveranstaltung für Kinder in Not – mit einem musikalischen und kulinarischen Feuerwerk.
Zum Finale kündigt Heribert Klein (75) noch einmal einen großen Aufschlag an: „Wir bieten das Beste vom Besten für einen unvergesslichen Abend!“ Was 1984 als Tanz- & Tennis-Gala begann, damals noch im Swissotel, zum gesellschaftlichen Ereignis in Neuss aufstieg, in seiner Spätphase zur Unicef-Gala umfirmierte, das endet am 25. November im Jupitersaal des Crowne Plaza Hotels am Rhein, wenn mehr als 600 Gäste zum letzten Mal abfeiern und dabei Geld für Kinder in Not sammeln. Damit verliert Neuss auch seinen letzten großen Ball außerhalb der Schützenfestsaison.
Untrennbar ist die 40 Jahre währende Gala-Reihe mit dem Namen Heribert Klein verbunden. Der ehemalige PR-Chef der Dresdner-, später der Commerzbank, organisiert und moderiert von Beginn an die Benefizveranstaltung – ununterbrochen seit 1984 in Neuss; zwei Jahre zuvor startete er bereits in Hilden. In dieser langen Zeitspanne konnten ihn lediglich das Diktat der Corona-Pandemie in eine zweijährige Zwangspause schicken.
Nach Angaben von Klein wurden allein im Vorjahr durch die beiden Veranstaltungen in Neuss und Hilden 187 200 Euro erlöst und an Unicef überwiesen. Auch in diesem Jahr sind die Spenden wieder für Kinder in der Ukraine bestimmt, die insbesondere unter dem Krieg leiden. Für Claudia Berger, PR-Chefin von Unicef Deutschland, genau das richtige Zeichen: „Wir haben die im Blick, die in den Nachrichten meist nur am Rande vorkommen: die Kinder!“
Klein und Berger stellten am Freitag, unterstützt von ihren langjährigen Partnern, das finale Gala-Programm für den 25. November im Rahmen einer Pressekonferenz vor. Die wichtigste Botschaft dabei: Die Gala sei durch das laufende Insolvenzverfahren der Betreiber-GmbH des gastgebenden Hotels nicht gefährdet. „Das hat mir der Insolvenzverwalter ausdrücklich bestätigt“, sagt Klein. Generaldirektorin Ludmila Zelena sieht geplante Veranstaltungen bis Ende des Jahres als gesichert an – und darüber hinaus. Auch in der Karnevalssession würden die Blauen Funken wieder ihre „Kamelle us Kölle“ im Hotel am Rhein ausrichten. Termin: 9. Januar 2024.
Unter der Schirmherrschaft des Neusser Bürgermeisters Reiner Breuer werden zum Finale 25 internationale Top-Interpreten aus 13 Nationen auf die Neusser Bühne kommen. Sie werden mit einem mehr als fünfstündigen Programm den musikalischen Rahmen bieten, in dem Neuss swingt und lacht. Zum Abend gehört auch ein festliches Drei-Gänge-Menü, für das die namhaften Köche Sascha Stemberg (Haus Stemberg, Velbert), Holger Berens (Berens am Kai, Düsseldorf) und Daniel Pantoja (Crowne Plaza Hotel, Neuss) zusammenarbeiten. Das Essen ist im Eintrittspreis, zwischen 100 und 120 Euro müssen pro Person für die Karte gezahlt werden, inkludiert.
Musikalischer Wegweiser durch den Abend ist ein vertrauter Stammgast: Willy Ketzer, der mit seiner Band aus internationalen Musikern wieder die Gäste auf die Tanzfläche locken und die Künstler begleiten wird. Die Jüngsten werden, so vermutet Heribert Klein, wieder zu den Stars des Abends zählen. Khady Doumbia, Fiona Cassandra Vergas und Cathleen Wagner waren Finalistinnen der TV-Sendung „voice kids“. Musik-Power versprechen Jessica Mears und Dorrey Lin Lyles. Zu Publikumslieblingen in Neuss gehören Zodwa Selele (Sister Act, Harry Potter), Stephanie Reace (Miss Saigon), Deborah Woodson (Gospel) sowie die Soulsänger Dennis A. LeGree und David A. Tobin.
Als langjähriger Partner bekennt sich die Sparkasse Neuss durch ihren Vorstand Marcus Longerich zu der Gala: „Wir finden die Idee gut, Kindern zu helfen. Sie passt zur Sparkassen-Idee, für die Menschen da zu sein.“ Kreisdirektor Dirk Brügge danke für das große Engagement und hofft, dass es am 25. November nicht heißt: Schluss! Aus! Vorbei! „Es wäre schön“, so Brügge, „wenn wir auch in Zukunft etwas für Kinder in Not tun könnten und gleichzeitig ein gesellschaftliches Ereignis für die Menschen im Rhein-Kreis und in der Stadt Neuss anbieten – in welchem Format auch immer.“ Der Rhein-Kreis sei dann gern wieder dabei.