VHS Kaarst bildet Gedächtnistrainerinnen aus

Sechs Frauen haben den Kurs mit einer praktischen Prüfung erfolgreich absolviert. Für den zweiten Lehrgang findet am Montag, 22. Januar, eine Info-Veranstaltung statt.

Foto: Ilgner

Kaarst. Es schien, als seien am Schluss alle rundherum zufrieden. Die sechs Kursteilnehmerinnen waren hochmotiviert, niemand hatte daran gedacht, vorzeitig aufzugeben — kein Wunder, dass alle bestanden haben. Die VHS-Kaarst-Korschenbroich hat erstmals sechs Frauen zu Gedächtnistrainerinnen ausgebildet. Die praktischen Prüfungen wurden im Haus Tabita in Kleinenbroich abgenommen. Annette Scherer als zuständige Fachbereichsleiterin wird diesen Lehrgang jetzt erneut anbieten. Der Info-Abend dazu findet bereits am 22. Januar statt.

Margot Herten, Kursteilnehmerin

Mathilde Nolden, eine Bewohnerin im Haus Tabita, zog eine positive Bilanz: „Es hat mir gut gefallen, und es war richtig spannend.“ Petra Jahr (55) und Beate Belau (56) hatten das Wissen als Ausbildungsreferentinnen des Bundesverbandes Gedächtnistraining offenbar auf souveräne Weise vermittelt — von den Kursteilnehmerinnen gab es jedenfalls ein überaus positives Feedback. Margot Herten aus Pesch arbeitet seit 2009 im Haus Tabita als Betreuungskraft: „Ich sehe dieses Gedächtnistraining als gute Ergänzung für meine Arbeit — es ist eine spannende Materie, mit der man auch seine eigenen ,grauen Zellen’ aktivieren kann“, erklärte die 58-Jährige.

Eva Faupel aus Kaarst hatte per Zufall von dem Angebot erfahren und sehr schnell gemerkt, dass das Thema sie begeistert. Die beiden Dozentinnen haben diese Begeisterung noch verstärkt. „Ich würde aber eher mit jungen Leuten arbeiten“, erklärte die 60-Jährige. Für Petra Jahr und Beate Belau ist Gedächtnistraining ohnehin nicht nur etwas für Senioren: „Zu den Teilnehmern unserer Kurse gehörte auch ein Universitätsprofessor, der seinen Studenten jetzt das bei uns Erlernte vermittelt“, erklärte Petra Jahr.

Mechtild Hellmann aus Kaarst hat zwei gute Gründe gehabt, die 120 Unterrichtseinheiten zu absolvieren: viel zu lernen, zum Teil auch mit anderen Kursteilnehmerinnen, und alles zu geben: „Ich kann meinen Mann unterstützen nach seinem Gehirnschlag und habe gelernt, wie ich selber fit bleiben kann“, sagte die 61-jährige. „Es ging nicht nur um die Verbesserung der Gedächtnisleistung, sondern beispielsweise auch darum, zu erkennen, welcher Lerntyp man ist und wie man sich am besten auf eine Prüfung vorbereitet“, meinte Beate Belau.

Die Kursteilnehmerinnen wollen das Erlernte in der Praxis umsetzen, die Vorstellungen sind teils vage, zum größeren Teil aber schon sehr konkret. Da sind auch die Kosten von etwa 1000 Euro zu verschmerzen — knapp die Hälfte davon können Bildungsscheck erstattet werden. Und man darf sich schließlich nach erfolgreich abgelegter Prüfung „Zertifizierter ganzheitlicher Gedächtnistrainer vom Bundesverband Gedächtnistraining“ nennen.

Bis zum 25. Februar findet der Grundkurs statt, der Aufbaukurs I folgt in der Zeit vom 18. bis zum 22. April; der Aufbaukurs II wird vom 29. August bis zum 2. September angeboten.