Vom Wiederaufstieg ist beim TSV Meerbusch keine Rede

Der Abstieg aus der Fußball-Oberliga ist besiegelt. Am letzten Spieltag setzt es eine 1:6-Niederlage beim VfB Homberg.

Vom Wiederaufstieg ist beim TSV Meerbusch keine Rede
Foto: Janning

Meerbusch. Der TSV Meerbusch hat sich mit einer ganz schwachen Leistung aus der Fußball-Oberliga verabschiedet. Mit 1:6 (0:2) unterlag die Mannschaft von Trainer Wolfgang Jeschke beim VfB Homberg und steigt als Tabellen-15. nach vier Jahren wieder in die Landesliga ab. „Wir waren den Hombergern heute in allen Belangen unterlegen — spielerisch, taktisch und auch in der mannschaftlichen Geschlossenheit“, sagte TSV-Teammanager Horst Riege. Weil der Cronenberger SC mit 4:3 gegen SW Essen gewann, hätte allerdings auch ein Sieg den Meerbuschern nicht mehr geholfen.

Vor der Saison hatten die TSV-Verantwortlichen einen Platz im oberen Drittel angestrebt. Doch fehlte der Mannschaft ein echter Führungsspieler, der die Richtung hätte vorgeben können. Das Team spielte zu launisch und wenig konstant. Auf jedes Erfolgserlebnis folgte regelmäßig sofort wieder eine Enttäuschung. „Wir sind nicht heute abgestiegen, sondern während einer Saison, in der wir nie mal zwei, drei Spiele in Folge gut gespielt haben“, sagte der völlig niedergeschlagene Riege nach dem letzten Spiel.

Verheerend für das Leistungsvermögen des TSV waren zudem die Ausfälle der Leistungsträger Johannes Walbaum, Kevin Dauser und Christoph Caspari. Letzterer konnte nur jede zweite Woche trainieren und spielen. Christoph Peters, der sportliche Leiter, hadert zudem mit seiner Entscheidung, bis zur Winterpause an Trainer Robert Palikuca festgehalten zu haben. Schon vor der Saison hatte „Pali“ den Posten aus beruflichen Gründen abgeben wollen, doch Peters hatte den Erfolgscoach zum Weitermachen überredet. Zur Winterpause war endgültig Schluss, „Pali“ musste die Notbremse ziehen, weil ihm sein eigentlicher Job kaum noch Zeit ließ. „Hätten wir den Trainerwechsel früher vollzogen, hätten wir den Klassenerhalt geschafft“, glaubt Peters.

Gegen Homberg begannen die Meerbuscher gar nicht so schlecht. Doch die besseren Möglichkeiten besaß die Heimelf: Dennis Wibbe köpfte zunächst freistehend daneben (6.), dann ging er nach einem Zweikampf zu Boden und erhielt einen Elfmeter (8.). „Das war niemals ein Foul“, meinte Jeschke. Oguzhan Cuhaci verwandelte sicher.

Der Gegentreffer war ein Schock. „Er hat uns den spielentscheidenden Knacks gegeben“, sagte Jeschke. Die Meerbuscher kamen vor 400 Zuschauern zu keiner Chance und brachen nach dem 0:2 durch Metin Kücükarslan endgültig ein (41.).

Mit dem ersten Angriff nach Wiederbeginn erhöhte Wibbe auf 3:0 (49.). Danach hatten Dennis Schmidt (55.) sowie Drilon Istrefi und Schmidt (60.) die Chancen zum Anschluss, vergaben aber. Stattdessen erhöhten Can Serdar (63.), Thorsten Kogel (77.) und Wibbe (88.) für den VfB, Sergen Sezen traf für Meerbusch (84.).

Vom direkten Wiederaufstieg ist beim TSV nicht die Rede. „Wir betreten Neuland, werden uns erst einmal orientieren müssen“, sagt Riege. Caspari (Karriereende) und Walbaum (Sportinvalide) sowie die wechselnden Elevedin Kaltak, Stefan Kapuscinski, Quinton Washington, Sergen Sezen, Schmidt und Istrefi stehen dem TSV sicher nicht mehr zur Verfügung. Boran Sezen würde der Verein gerne halten. Marcel Kalski, Stefan Rott, Ridvan Balci, Lennart Ingmann und Michael Kampmann sind neu im Kader für die Saison 17/18.

Nach dem Abstieg werden die Gespräche mit weiteren potenziellen Zugängen schwieriger. „Zum Teil wollen die Spieler in der Landesliga das doppelte Gehalt, sozusagen als Schmerzensgeld“, sagt Peters: „Das machen wir aber nicht mit. Wir kommen auch ohne weitere Verstärkung klar, haben alle Positionen doppelt besetzt.“