Etwa Torhüter Jonas Radeke: Der 23-Jährige ist seit Beginn der Rückrunde in Topform. „Er hat wirklich sehr gut gespielt“, sagte Gräber. Radeke entschied nicht nur das „Privatduell“ mit Kölns Spielertrainer Jan-Marco Montag für sich — der Olympiasieger brachte keine seiner fünf Strafecken durch —, er hielt die Schwarz-Weißen mit zahlreichen Paraden auch bis zum Schluss auf Augenhöhe. „Er ist mittlerweile einer der besten Torhüter in der Liga“, sagte Co-Trainer Till Brucke. Radeke schränkte indes ein: „Ich hätte heute lieber gewonnen. Oder zumindest nicht verloren.“

Obwohl die Gäste den besseren Eindruck machten, setzten die ohne Top-Torjäger Sebastian Draguhn, Ivo Otto, Carsten Merge, Paul Toll und Philipp Lautenbach angetretenen Neusser immer wieder unangenehme Nadelstiche. So gelang Philipp Weide per Strafecke nach Ablage von Abbas Haider der Führungstreffer (6.). Johann Schneider (20.) und Juri Hägele (25.) drehten das Spiel zwischenzeitlich, aber Haider glich mit der zweiten von insgesamt lediglich zwei Neusser Strafecken wieder aus (26.). 45 Sekunden vor Ende der ersten Halbzeit traf wiederum Hägele zum 3:2 für Köln.

Auch nach dem Seitenwechsel waren die Blau-Weißen das dominante Team, das erste Tor ging allerdings aufs Konto der Hausherren: Nach einer harten Hereingabe von Mario Stümpel schlug Phil Graue zu (55.) — sein Premierentreffer in Liga zwei. Weil in der Folge nur noch Schneider (59.) Radeke zu überwinden wusste, hätte Cedric Heimbach kurz vor Schluss um ein Haar zum Ausgleich treffen können.