„Wellneuss“-Freikarten: SPD attackiert CDU
Der WDR nennt den Politiker Jörg Geerlings als einen, der von den Karten profitiert haben soll. Auch die SPD greift den Verdacht auf.
Neuss. Neue Wendung im Fall „Wellneuss“: Der SPD-Stadtverband hat gestern auf seiner Internetseite eine Twittermeldung des stellvertretenden Geschäftsführers weiterverbreitet, die in der „Freikarten-Affäre“ um die Saunalandschaft einen Zusammenhang zum CDU-Vorsitzenden Jörg Geerlings herstellt. Basis sind Meldungen des WDR, der Geerlings zu den Politikern zählt, die von Freikarten der Stadtwerke-Tochter profitiert haben sollen. Der WDR nennt dazu aber keine Quelle.
Geerlings’ Name soll in einer Kladde aufgelistet sein, die von der Staatsanwaltschaft im Rahmen ihrer Ermittlungen wegen Korruptionsverdachts gegen den ehemaligen Stadtwerke-Geschäftsführer beschlagnahmt werden konnte. Diese Kladde liegt in Abschrift dem Antikorruptionsbeauftragten der Stadt vor, der daraufhin eigene Ermittlungen anstellte und darüber im Rat berichtete. Sein Abschlussbericht, der keine Namen nennt, wurde in dieser Woche öffentlich.
Geerlings kommentiert die WDR-Meldungen nicht. „Ich kenne die Liste nicht“, sagt er knapp. Für die CDU-Fraktionsvorsitzende Helga Koenemann ist die Veröffentlichung „reiner Wahlkampf“. Sie kritisiert die schleppenden Ermittlungen der Staatsanwaltschaft, die damit die Basis für solche Verdächtigungen schafft. „Das ist keine Rechtsstaatlichkeit mehr“, sagt sie. Für die Grünen hat sich zum Fall „Wellneuss“ jetzt auch der Fraktionsvorsitzende Michael Klinkicht zu Wort gemeldet. „Von Bündnis 90/Die Grünen hat sich keiner auf Kosten der Stadtwerke über sogenannte VIP-Karten in der Sauna amüsiert“, sagt er. Sollte die Staatsanwaltschaft Belege für Bestechlichkeit oder Vorteilsnahme zutage fördern, „werden wir Konsequenzen fordern.“ -nau