Wieder brachialer Einbruch bei Juwelier an Kölner Straße

Der Täter zerstörte die Eingangstür und stahl Goldschmuck aus der Schaufensterauslage des Geschäfts.

Grevenbroich. Ein Knall mitten in der Nacht, die Alarmanlage sprang an. Nachbarn schreckten, vom Lärm geweckt, auf: Die Kölner Straße in der Fußgängerzone war in der Nacht zu Montag Tatort eines Einbruchs. Mit Brachialgewalt drang der Täter ins Schmuckgeschäft „Uhren Optik Leven“ ein, raffte Goldschmuck aus einem Fenster und verschwand mit einem Komplizen. Die Polizei bittet nun die Bürger um Hinweise unter Telefon 02131/3000.

Die Tat blieb nicht unbeobachtet, ein Anwohner rief die Polizei. Gegen 3.30 Uhr schlug ein Mann mit einem schweren Gegenstand die Scheibe der Eingangstür ein. Trotz des Sicherheitsglases hielt die traktierte Tür nicht stand, aus der Verankerung gerissen lag sie danach im Eingang auf dem Boden. „Vermutlich hat der Täter eine Axt benutzt“, sagte Inhaberin Susanne Leven gestern. Schnell griff der Mann in die Auslage des Schaufensters, holte aus einer Hälfte hochwertigen Goldschmuck heraus. „Wir sind froh, dass er nicht auch die Vitrinen im Geschäft geleert hat“, so Leven.

Bevor die Polizei eintraf, flüchtete der Täter mit seiner Beute in Richtung Synagogenplatz, wo laut Polizei eine zweite Person „Schmiere“ stand. Kurz darauf brauste ein silberfarbener Kleinwagen davon.

Zum wiederholten Mal war das Geschäft Ziel von Einbrechern. „In den vergangenen neun Jahren wurde bereits sieben oder acht Mal bei uns eingebrochen. Es nervt“, sagt Susanne Leven. Vom Alarmdienst gerufen, waren ihr Bruder und sie in der Nacht zum Geschäft geeilt. „Wir haben mittlerweile schon jede Fensterscheibe austauschen müssen, jetzt ist es die Tür.“ Einmal sei ein Täter sogar mit einem Auto rückwärts ins Geschäft gefahren.

Im Jahr 2010 hatten Eindringlinge es auf Trauringe auf einem Tablett in der Vitrine abgesehen, den übrigen Schmuck ließen sie liegen. Doch allzu viel dürften sie dafür nicht bekommen haben: Es handelte sich um Trauring-Attrappen, um Schaufensterdekoration — im Gegensatz zu gestern.

Was beim aktuellen Einbruch genau erbeutet wurde und welchen Wert der gestohlene Schmuck hat, war gestern noch nicht bekannt. Susanne Leven spricht von einem „beachtlichen Schaden“. Die Fahndung der Polizei blieb bislang ohne Erfolg, doch es gibt eine Beschreibung zu dem Mann, der ins Schmuckgeschäft eingedrungen war: Er ist etwa 1,70 Meter groß, hat eine sportliche schlanke Figur. Bekleidet war er mit einem schwarzen Jogginganzug sowie schwarzen Schuhen mit heller Sohle. Er hatte eine Umhängetasche mit hellen Riemen dabei. Die Fahndung verlief bislang ergebnislos.

In den vergangenen fünf Jahren registrierte die Polizei in Grevenbroich vier Einbrüche in Schmuckgeschäfte — alle bei Leven. Sie prüft, ob es sich trotz unterschiedlichem Vorgehen um dieselbe Tätergruppe handelt. „2010 gab es noch einen Einbruchsversuch am Markt, die Täter versuchten, die Scheibe mit einem Stein einzuschlagen“, erklärt Polizeisprecherin Diane Drawe. Vier Einbrüche im selben Schmuckgeschäft seien ungewöhnlich, stadtweit gesehen liege aber keine Häufung vor.