Info-Veranstaltung in Neuss In fünf Schritten zur Fairtrade Schule

Rhein-Kreis · Worauf müssen Schulen achten, wenn sie als „Fairtrade School“ zertifiziert werden wollen? Darum ging es bei einer Info-Veranstaltung des Rhein-Kreises in Neuss.

Hans-Jürgen Petrauschke (v.r.), Benjamin Josephs, Gisela Welbers, Nora Rütten und Johannes Feser beantworteten Fragen.

Foto: Rhein-Kreis Neuss

(ckoe) Eine faire Schule werden – wie das geht, darüber haben sich in dieser Woche Grundschulen aus dem Rhein-Kreis im Medienzentrum in Neuss-Holzheim informiert.

Der Rhein-Kreis beantwortete am Dienstag, 20. Februar, zusammen mit Nora Rütten, Referentin von Fairtrade Deutschland, welche Schritte erforderlich sind, um Fairtrade-School zu werden: ein faires Schulteam gründen, einen Kompass erstellen mit den Ideen zum Fairen Handel, fair gehandelte Produkte anbieten, das Thema im Unterricht vertiefen und über Aktionen im Blog berichten. „Fairer Handel soll Spaß machen“, betonte Nora Rütten und nannte als Beispiele ein faires Frühstück, Postkartenaktionen und Info-Stände auf Märkten. Für die Vertreter der Schulen stand am Ende fest: Viele Dinge, die für eine Auszeichnung wichtig sind, werden jetzt schon umgesetzt, müssen aber dokumentiert werden.

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, der die über 20 Teilnehmenden aus 18 Grundschulen begrüßte, ermutigte die Schulen, den Weg zur Zertifizierung zu gehen: „Fairtrade ist ein sehr wichtiges Thema, und wir wollen Sie dabei unterstützen.“

Schulleiterin Larissa Goller-Wolf von der Grundschule Burg Hackenbroich aus Dormagen schilderte ihre positiven Erfahrungen als Fairtrade School: „Für uns ist Fairtrade mittlerweile ein Selbstläufer“, sagte sie. „Wir sind seit vier Jahren Fairtrade School, und ganz gleich ob Menschenrechte im Sachunterricht behandelt werden oder ob es um die Suche nach Fairtrade-Siegeln auf Produkten geht – die Kinder sind immer mit großem Eifer bei dem Thema dabei.“ Auch Gisela Welbers von der Neusser Eine Welt Initiative (NEWI) und Karin Beyers-Stankowiak von der Grundschule St. Martin in Grevenbroich steuerten Beispiele bei, wie das Thema umgesetzt werden kann: So können faire Fußbälle beim Torwandschießen beim Schulfest zum Einsatz kommen, oder die Kinder treffen sich zum fairen Frühstückspicknick.

Benjamin Josephs, Fairtrade-Kampagnenleiter beim Rhein-Kreis Neuss, zeigte auf, dass der Kreis die Einrichtungen bei dem Thema unterstützt: „Wir haben aktuell bei uns im Kreis zwölf Fairtrade-Schools und acht Faire Kitas. Einrichtungen, die neu zertifiziert werden, erhalten von uns einen Startzuschuss in Höhe von 200 Euro“.

Johannes Feser, Referent für Medienbildung, stellte die drei Themenkisten Kakao, Kleidung und Handy vor, die kostenlos an interessierte Kitas und Grundschulen im Kreis verliehen werden. In Kürze komme noch eine Kiste zum Thema Fußball hinzu. Interessierte können die Materialien direkt beim Kreismedienzentrum bestellen und per Kurier erhalten.

(ckoe)