Erkrath Politik erhöht Druck auf DB Regio wegen dauerndem S-Bahn-Ärger
Erkrath · Erkraths S-Bahn-Pendler beklagen seit langem Ausfälle, überfüllte Züge und Verspätungen. Die Parteien wollen reagieren.
. Ausfälle, Verspätungen, überfüllte Kurzzüge und unzureichende Informationen – Erkraths S-Bahn-Pendler beklagen das seit langem. Die ebenfalls vom Dauerärgernis genervte Politik will nun den Druck auf die DB Regio erhöhen. Dazu hat sie (in seltener Einigkeit) einen Antrag der Grünen beschlossen, der die Stadt zur Prüfung der Kündigungsmöglichkeiten der zwischen dem VRR und der DB Regio abgeschlossenen Verträge für die Linien S 8 und S 68 auffordert. Kurzfristige Verbesserungen sind aber wohl nicht zu erwarten.
„Der Vertrag läuft noch bis 2028. Geprüft werden muss, ob er angesichts der lange anhaltenden und massiven Schlechtleistungen der DB vorzeitig beendet und dann neu ausgeschrieben werden kann. Dann hätten auch andere Verkehrsunternehmen die Chance, sich um den Auftrag zu bewerben. Und die Stadt würde signalisieren, dass sie das nicht mehr hinnimmt und an der Seite der Pendler steht“, sagte Grünen-Sprecher Peter Knitsch im Verkehrsausschuss.
Dem stimmte auch die CDU zu, gab aber die eher symbolische Bedeutung eines solchen Beschlusses zu bedenken: „Wir können sicher kündigen, aber was machen wir dann? Wir haben doch keine echten Alternativen, um die drei Kernprobleme Ausfall, Verspätung und Überfüllung in den Griff zu bekommen“, sagte Wilfried Schmidt. Er kündigte an, dass Bürgermeister Christoph Schultz und Kreisdirektor Martin Richter Anfang Dezember einen gemeinsamen Gesprächstermin bei DB Regio hätten, „um mal ihren Unmut rauszulassen“. Dann dürften auch die Kündigungsmöglichkeiten Thema sein.
Einstimmig beschlossen wurde auch ein weiterer Antrag zum S-Bahn-Ärger, mit dem die Bahn aufgefordert wird, durch den Einsatz von vier- statt wie bisher dreiteiliger Fahrzeuge zumindest die Sitzplatzkapazität zu erhöhen. Diesen Vorschlag hatte SPD-Mann Uli Schimschock eingebracht, der bei DB Netz arbeitet. Er ist mit den Problemen des zersplitterten Konzerns vertraut und weiß, dass die Ursachen nur auf höherer Ebene bekämpft werden können. Dieser Ansicht ist auch Bernhard Osterwind (BmU). hup