Gesundheitsnetzwerk Schiefbahn Neue Partner für die Gesundheitsversorgung

Schiefbahn · Christian Braun ist neu im Vorstand der Werbegemeinschaft Schiefbahn. Mit Heilpraktikerin Therese Lorbert will der selbstständige Anbieter von Nahrungsergänzungsmitteln das Gesundheitsnetzwerk Schiefbahn aufbauen.

Therese Lorbert und Christian Braun wollen Menschen aus dem Ort eine ganzheitliche Gesundheitsversorgung anbieten.

Therese Lorbert und Christian Braun wollen Menschen aus dem Ort eine ganzheitliche Gesundheitsversorgung anbieten.

Foto: Christian Braun

Die Gesundheitsversorgung gerade im ländlichen Raum ist in Deutschland zunehmend problematisch. Nun ist Schiefbahn mit rund 12 000 Einwohnern seiner Struktur nach durchaus eher ländlich. Entsprechend suchen viele Bürgerinnen und Bürger hier gar nicht nach medizinischer Versorgung, wenn sie spezielle Hilfe benötigen, sondern fahren in die großen Städte der Umgebung, nach Viersen, Mönchengladbach, Krefeld, Düsseldorf oder gar Köln. „Das ist aber gar nicht notwendig. Wir haben tatsächlich in Schiefbahn vom Hausarzt bis zum Heilpraktiker, vom Radiologen bis zum Kieferorthopäden, Ergotherapeuten, Logopäden und natürlich auch Apotheken oder Sanitätshaus alles. Es gibt sogar Psychotherapeuten oder Pflegedienste“, sagt Christian Braun. Das neu gewählte Vorstandsmitglied der Werbegemeinschaft Schiefbahn rief darum gemeinsam mit Therese Lorbert das Gesundheitsnetzwerk Schiefbahn ins Leben.

Weitere Mitstreiter
werden noch gesucht

„Die Anfänge waren ganz banal. Rainer Höppner hatte uns beim ,MeinFest‘ mit unseren Ständen nebeneinander platziert, und wir haben festgestellt: Auch wir als Teile des Gesundheitssystems kennen uns untereinander nicht. Also entstand die Idee, uns zu vernetzen. So fing alles an“, erzählt Braun. Der ehemalige leitende Angestellte in der Kosmetikindustrie machte sich vor einiger Zeit selbstständig und vertreibt jetzt Nahrungsergänzungsmittel. „Es sind punktgenaue Mikronährstoffe, die nach genauer Blutanalyse verabreicht werden. Ich habe meinen Rundum-sorglos-Vertrag als Vertriebsleiter eines großen Kosmetikunternehmens aufgegeben, weil ich echt überzeugt bin“, sagt er.

Doch nicht nur solche eher unbekannten Leistungen seien weder bei den Bürgern noch bei anderen im Medizinbereich tätigen Unternehmern bekannt. „Ich war selbst total überrascht, was wir alles haben. Am Ende ist das einzige, was in Schiefbahn wirklich fehlt, ein Krankenhaus. Selbst Psychotherapeuten, alle Fachärzte oder ähnliche Spezialisten haben wir. Gerade für eine alternde und zunehmend immobilere Gesellschaft heißt das: Die weiten Touren in die Städte sind unnötig. Sie finden alles hier“, betont Braun.

Natürlich würden er und die Mitstreiter im Gesundheitsnetzwerk von diesem profitieren und Umsätze machen, „aber der Antrieb ist wirklich, den Menschen das Leben zu erleichtern. Wir sind alle Schiefbahner aus Überzeugung und wollen uns in die Gesellschaft positiv einbringen. Das war der eigentliche Grund“, sagt der 2010 aus Hamburg Zugezogene. Der Ablauf sei einfach: „Wir machen gerade einen Flyer und bald auch einen Webauftritt in der Präsenz der Werbegemeinschaft – vermutlich im zweiten Quartal“, erläutert er.

Doch wie sieht es für den Kunden aus? „Er kommt zu einem Partner aus dem Netzwerk mit einem Problem. Der- oder diejenige hilft im eigenen Bereich und vermittelt dann für etwaige weitere Probleme Adressen aus der Umgebung. Natürlich kann der Patient dann auch in andere Städte fahren, aber er kann eben auch hier bleiben und die Angebote nutzen“, beschreibt Braun. Das sei für alle Beteiligten, vor allem aber für die Patienten, ein Mehrwert.

Wichtig sei, dass weitere Mitstreiter noch gesucht würden. „Es geht dabei nicht darum, einem Verein beizutreten. Es kostet keinen Beitrag. Man muss auch nicht Mitglied der Werbegemeinschaft sein, auch wenn wir uns natürlich über jedes Mitglied freuen. Es geht um ein informelles Netzwerk von Menschen, die medizinische Dienstleistung anbieten und im gegenseitigen Sinne, vor allem aber dem der Bürgerinnen und Bürger, aufzeigen, welche Möglichkeiten vor Ort gegeben sind“, sagt er.

Dabei sei die Initiative auch nicht rein auf Schiefbahn festgeschrieben. „Wir nehmen auch gern Anbieter aus Willich oder Neersen, sogar aus Mönchengladbach, Viersen oder Kaarst, mit auf. Allerdings sollte es schon in räumlicher Nähe sein, denn genau darum geht es ja. Wichtig ist gute Erreichbarkeit von Schiefbahn aus“, beschreibt Braun. Feste Regeln seien nicht definiert. „Wir wollen einfach einen Mehrwert bieten. Es ist eine Frage der Einschätzung. Wichtig ist, dass wir gemeinsam mehr leisten als allein“ fasst er zusammen.