Tarifverhandlungen Schiffsstau vor bestreikter Schleuse bei Münster
Münster · Wegen eines Warnstreiks liegen derzeit im Münsterland zahlreiche Kanalschiffe fest. Es geht nicht mehr vorwärts - und Umkehren geht auch nicht.
Mehrere Dutzend Güterschiffe und Tanker stauen sich auf dem Dortmund-Ems-Kanal vor einer bestreikten Schleuse. Dem Aufruf der Gewerkschaft Verdi zum Warnstreik folgend haben Beschäftigte dort seit Sonntag ihre Arbeit niedergelegt. „Es ist Stillstand und das wird noch bis Mittwochmorgen so sein“, sagte der zuständige Gewerkschaftssekretär Bernd Feldhaus.
Seither habe kein Binnenschiff mehr die Schleuse auf der wichtigen Schifffahrtsachse zwischen dem Ruhrgebiet und den Küsten passiert. Der Dortmund-Ems-Kanal ist auch die Verbindung zum Mittelland-Kanal - also der Schiffsverbindung nach Osten - und umgekehrt.
Vor allem von Norden kommend haben viele Binnenschiffer nun im Bereich vor der Schleuse festgemacht und müssen ausharren, wie die Wasserstraßen und Schifffahrtsverwaltung des Bundes in Duisburg auf Nachfrage bestätigte. „Einfach wenden und umkehren, das geht auf den Kanälen nicht“, sagte Feldhaus.
Die Warnstreiks sind Teil der Tarifauseinandersetzung im öffentlichen Dienst. Verdi fordert in den Tarifverhandlungen mit Bund und Kommunen ein Lohnplus von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr im Monat, und drei zusätzliche freie Tage, um der hohen Arbeitsbelastung Rechnung zu tragen. Eine erste Verhandlungsrunde in Potsdam war am 24. Januar ergebnislos verlaufen, Vertreter von Bund und Kommunen verwiesen auf die schwierige Haushaltslage.
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