Polizeischüsse Schuss in den Rücken: Anklage gegen Polizisten
Düsseldorf · In einem Park in der Nähe des Düsseldorfer Hauptbahnhofs fallen Schüsse aus einer Polizeiwaffe. Ein Unbewaffneter wird in den Rücken getroffen. Die Sache hat ein Nachspiel.
Nach einem Schuss in den Rücken eines Unbewaffneten in Düsseldorf hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen einen Polizisten erhoben. Dem 26-Jährigen werde gefährliche Körperverletzung im Amt vorgeworfen, sagte Laura Neumann, Sprecherin der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft. Zuvor hatte der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtet.
Der Vorfall ereignete sich am 10. August vergangenen Jahres in einem Park in der Nähe des Hauptbahnhofs. Die Polizei war gerufen worden, weil angeblich ein Mann zwei Personen mit einem Messer bedroht haben soll.
Elektroschocker eingesetzt
Der von zwei Beamten als vermeintlicher Gefährder ausgemachte Mann sei der mehrfachen Aufforderung, sich auf den Boden zu legen, nicht nachgekommen. Der Einsatz eines Elektroschockers habe nicht die erhoffte Wirkung gezeigt. Als der 32-Jährige sich dann umdrehte, um wegzulaufen, soll der Beamte drei Schüsse abgefeuert haben, von denen einer in den Rücken traf.
Der polizeibekannte Mann konnte mit einer Notoperation gerettet werden. Ein Messer fand sich bei ihm nicht. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft lag keine Voraussetzung für den Schusswaffengebrauch vor. Über die Zulassung der Anklage muss nun das Amtsgericht entscheiden. Der Beamte habe sich zu den Vorwürfen im Ermittlungsverfahren nicht geäußert.
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