Jubiläum Die Schwelmer Günter und Rita Schmidt feiern Diamanthochzeit

Schwelm · Aktiv beim Wandern und im Garten

Stephan Langhard (r.) gratuliert Rita und Günter Schmidt im Namen der Stadt zur Diamanthochzeit.

Stephan Langhard (r.) gratuliert Rita und Günter Schmidt im Namen der Stadt zur Diamanthochzeit.

Foto: Stadtverwaltung Schwelm / Heike Rudolph

Kennengelernt haben sie sich beim Tanzen – ein harmloses, gefragtes Vergnügen für junge Leute in den 1960er-Jahren. Doch diese erste musikalisch beschwingte Begegnung sollte schicksalshaft werden, denn schon am nächsten Tag klingelte Günter Schmidt am Elternhaus des Mädchens, das ihm als Tanzpartnerin gleich so gut gefallen hatte. Rita Theis war zwar nicht zuhause, doch trotzdem fanden die beiden zueinander und heirateten dann auch 1964. Zur Diamanthochzeit gratulierte nun Bürgermeister Stephan Langhard dem Ehepaar, das sich auf dem Höhenweg ein gemütliches Heim geschaffen hat.

Als Günter und Rita Schmidt zusammenkamen, war die Bundesrepublik noch jung und man trug durchaus die Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs und seiner Folgen in sich. So erlebte der 1939 geborene Günter Schmidt nach dem Zweiten Weltkrieg die Zwangsaussiedlung der noch verbliebenen Deutschen aus seiner schlesischen Heimat mit. Er erinnert sich an die Fahrt mit dem Güterzug in den Westen, das Ankommen in Rheine. Es folgten erste Jahre auf einem kleinen Bauernhof in Wettringen, die Schulzeit und schließlich die Lehre als Autolackierer.

Günter Schmidt zog seinen Eltern nach Gevelsberg nach und baute sich mit großer Energie ein erfolgreiches Berufsleben auf. So legte er die Meisterprüfung ab, wechselte auch mal den Arbeitgeber, doch blieb Auto Röttger die Konstante in seinem Berufsleben. 30 Jahre hat er in der angesehenen Autogruppe den Berufsnachwuchs ausgebildet, darunter auch junge Frauen, und das bis zum Jahr 2000. Gern erzählt er, wie man bei Röttger auch für den internationalen Auto-Markt bis hin zu den arabischen Staaten arbeitete.

Seine Frau Rita wurde in Elberfeld geboren und kam familiär bedingt nach Schwelm. Sie und ihr Mann bauten ihr Haus später aus und machten es zum Heim für ihre beiden Söhne und die Tochter. Das Ehepaar war immer sehr rege. „Wir haben fast 8000 Kilometer zu Fuß zurückgelegt“, schildert Rita Schmidt die gemeinsame Freude am Wandern im Rahmen des Internationalen Volkssportverbandes. Aber nicht nur dieses Hobby teilen die beiden; sie besitzen auch ein Händchen für die Natur.

„Es ist mein größtes Glück, wenn ich etwas in den Boden pflanzen kann und erlebe, wie es wächst und gedeiht“, bekennt Günter Schmidt. Stolz sind beide auf ihren großen Garten, der früher – mehr als heute – ganz selbstverständlich der Selbstversorgung diente; dazu gehörten dann auch noch Tiere. Mit Freude erzählen die beiden dem Bürgermeister, dass sie einen Zentner Kiwi geerntet haben und legen als Beweis Fotos von der Ernte auf den Tisch. Auf seinen grünen Daumen vertrauend, hat Günter Schmidt jetzt auch einen Kakibaum gepflanzt.

Seine Frau hat das Eigenheim mit Perlenstickereien verschönert, die stimmungsvolle Motive tragen. „Wir haben in diesen gemeinsamen 60 Jahren viel Schönes erlebt, dazu gehören die drei Kinder, fünf Enkel und vier Urenkel. Aber es gab auch schwere Zeiten. Wir haben uns aber nie unterkriegen lassen“, sagen die beiden, deren Lebensglück beim Tanzen anfing. Sie wissen, dass im täglichen Aktivsein in den Grenzen des Älterwerdens viel Gutes liegt.

(Red)