Bilanz von Polizei und Feuerwehr Großaufgebot an Silvester – Einsatzkräfte in Düsseldorf mit Raketen beschossen
Update | Düsseldorf · Polizei, Feuerwehr und Ordnungsamt hatten beim Jahreswechsel viel zu tun. In Bilk brach auch noch ein Brand in der Papierfabrik aus.
Angriffe auf Einsatzkräfte, zerstörte Polizeiautos und gleich mehrere Brände – Polizei, Feuerwehr und Ordnungsamt waren in der Silvesternacht in Düsseldorf im Großeinsatz. Wo kam es zu Auseinandersetzungen, wie verlief die Nacht in der Altstadt? Wir geben einen Überblick.
Einsatzkräfte mit Böllern beworfen Gleich mehrfach sind Polizei und Feuerwehr bei ihrer Arbeit attackiert worden. In einem Fall stoppten Einsatzkräfte auf dem Weg zu einem gemeldeten Brand, um brennenden Unrat auf der Straße zu löschen. Dabei wurden sie von Unbekannten mit Feuerwerkskörpern beschossen. Eine Einsatzkraft wurde verletzt, konnte den Dienst jedoch fortsetzen. In einem anderen Fall befanden sich die Feuerwehrleute auf dem Rückweg zur Wache und passierten ebenfalls brennenden Unrat. Bei dem Versuch, den Brand zu löschen, warfen Passanten Flaschen in die Richtung der Einsatzkräfte. Diese mussten sich zunächst zurückziehen. Verletzt wurde bei diesem Vorfall niemand.
Die Polizei vermeldete zudem zwei weitere Fälle, bei denen Einsatzkräfte attackiert wurden: Kurz nach Mitternacht wurden Polizeibeamte in Wersten bei der Unterstützung der Feuerwehr mit Flaschen und Böllern beworfen. Ein ähnliches Bild gab es in Hassels. Bei Löscharbeiten wegen brennenden Sperrmülls an der Fürstenberger Straße wurden Kräfte von Feuerwehr und Polizei von Jugendlichen mit Feuerwerk und Glasflaschen beworfen.
Altstadt Wie erwartet gab es in der Innenstadt großes Gedränge. Pünktlich zum Jahreswechsel strömten viele Menschen in Richtung Burgplatz und Freitreppe. Mitarbeiter von Ordnungsamt und Polizei waren unterwegs, um das dort wieder geltende Feuerwerksverbot durchzusetzen. Wegen des dichten Gedränges habe man aber nicht jedes Zünden von Pyrotechnik unterbinden und ahnen können, heißt es von der Polizei.
Insgesamt wurden 2539 Feuerwerkskörper sichergestellt – und damit doppelt so viele wie im Vorjahr (1257). Sie wurden in mit Wasser gefüllten Containern vernichtet. Kontrollstellen, wie etwa beim Glasverbot zu Karneval, gab es nicht. Das Ordnungsamt meldete 148 Fälle, in denen Personen in der Altstadt mit Feuerwerkskörpern angetroffen wurden. Ebenfalls mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr (64).
Die Polizei sprach insgesamt 74 Platzverweise aus – und damit deutlich weniger als im Vorjahr (132). Acht Menschen wurden in Gewahrsam genommen. Bislang wurden 26 Körperverletzungsdelikte und acht Taschendiebstähle aufgenommen. Damit habe sich der Einsatz im üblichen Rahmen abgespielt, wie es von der Polizei heißt.
Autofahrer hatten auf den Rheinbrücken links und rechts des Altstadtufers ihre Fahrzeuge abgestellt, um sich dann das Feuerwerk anzuschauen. Die Polizei musste sie auffordern, in ihre Autos zu steigen und weiterzufahren.
Großbrand in Papierfabrik Die Feuerwehr, die mehr als 236 Kräfte auch von den Freiwilligen Feuerwehren und im Rettungsdienst eingesetzt hatte, rückte insgesamt 147 Mal zu Feuermeldungen aus. In 93 Fällen ging es dabei um Papier- oder Müllcontainer. Im gleichen Zeitraum wurde zu 222 Einsätzen ein Rettungswagen angefordert, 39 Mal unterstützte ein Notarzt die Rettungskräfte. Einen Großbrand gab es in einer Industrieanlage auf der Fruchtstraße in Bilk. Bei der Papierfabrik kam es zu einem Brand von gepressten Papierballen im Bereich des Außenlagers. Die Feuerwehr löschte den Brand und kontrollierte die angrenzende Produktionshalle. Der Einsatz dauerte gut drei Stunden an. Es kam Spezialgerät zum Einsatz, um auch letzte Glutnester ausfindig zu machen. Beachtlich: Es ist nicht das erste Mal, dass es in der Papierfabrik in Bilk an Silvester zu einem Brand kommt. Beim Jahreswechsel 2007/2008 setzte mutmaßlich ein Feuerwerkskörper eine 300 Quadratmeter große Lagerhalle mit 300 Tonnen Papierrollen in Brand.
Brand in einem Rohbau Am Pflanzenkamp in Eller ist es zu einem Brand in einem Rohbau gekommen. Feuerwehr und Rettungsdienst quoll beim Eintreffen bereits dichter Rauch entgegen. Die Einsatzkräfte löschten das in Brand stehende Erdgeschoss. Verletzt wurde bei dem Einsatz niemand.
Balkon-Brand in Pempelfort In einem Mehrfamilienhaus an der Derendorfer Straße in Pempelfort kam es zu einem Brand auf einem Balkon im zweiten Obergeschoss. Die Feuerwehr konnte ein Ausbreiten der Flammen verhindern. Verletzt wurde bei dem Einsatz niemand. Die Anwohner blieben aber nicht in der Wohnung, sondern verbrachten die Nacht im Hotel. Die Polizei hat die Ermittlung zur Brandursache aufgenommen.
Mann zerstört Streifenwagen in Derendorf In Derendorf konnte die Polizei außerdem einen Tatverdächtigen auf frischer Tat festnehmen, nachdem er an einer Polizeiwache mehrere Streifenwagen zum Teil erheblich beschädigt hatte. Bei dem Täter handelt es sich um einen 22-Jährigen ohne festen Wohnsitz.