Anmeldung: Hauptschule schrumpft weiter

Die Schule in Niedersprockhövel zeigt viel Profil und verzeichnet dennoch nur wenige Anmeldungen.

<strong>Sprockhövel. "Bewegungsfreudige Schule in NRW", zahlreiche AG-Angebote im Nachmittagsbereich, Firmenkooperationen für Praktika, moderne Fachräume und neuer Anbau: Die Gemeinschaftshauptschule in Niedersprockhövel hat ihre Hausaufgaben gemacht, um auch in Zukunft Schüler anzuziehen. Auf die Anmeldezahlen in diesem Jahr wirkt sich das allerdings nicht aus. "Sehr wenige", beantwortet die stellvertretende Schulleiterin Elke Bumann die Nachfrage und muss schlucken. "Weniger als 15, ich hoffe, dass es noch einige Nachmeldungen gibt", konkretisiert sie dann. Mehr als eine neue Klasse dürfte es in keinem Fall werden. Da gleichzeitig drei zehnte Klassen mit zusammen knapp 50 Schülern im Sommer abgehen, schrumpft die Schule weiter. Nur noch der jetztige 9. Jahrgang ist dann dreizügig, von einstmals mehr als 350 wird die Schülerzahl auf rund 250 sinken. Bei der Suche nach Gründen spricht Elke Buhmann von den "umzingelnden" Gesamtschulen in Haßlinghausen, Hattingen und Witten und auch wachsender Konkurrenz der Realschulen. In Hattingen gibt es inzwischen zwei, die von 190 Kindern aus Sprockhövel besucht werden. Die Idee einer Verbundschule mit Hauptschul- und Realschulzweig ist in noch weitere Ferne gerückt. Die nötige Schülerstärke wurde bereits im vergangenen Jahr nicht erreicht. Während sich in Hattingen die Schullandschaft verändert hat und Gevelsberg die Fusion der beiden noch verbliebenen Hauptschulen plant, gibt es in Sprockhövel solche Möglichkeiten mangels Masse nicht. Wie die Zukunft aussieht? "Wir müssen Stehvermögen beweisen, um Vorurteile abzubauen", sagt Bumann. Beispiel Berufspraktika. "Rund die Hälfte unserer Schüler hat danach die feste Zusage für einen Ausbildungsplatz."

Schulwunsch

Gesamtschule An der Gesamtschule des Ennepe-Ruhr-Kreises in Haßlinghausen mussten wie immer Bewerber abgewiesen werden. 221 bewarben sich um 180 Plätze. "Eine normale Zahl", heißt es von dort.

Prognoseunterricht Bis Ende der Woche sollen alle Meldungen der weiterführenden Schulen beim Schulamt vorliegen, aus denen auch hervorgeht, wer sich an einer von der Grundschule nicht empfohlenen Schulform anmelden möchte. Das neue Schulgesetz schreibt dann einen dreitägigen Prognoseunterricht vor. Bisher, so Schulrat Joachim Niewel, zeichnen sich dafür zwei Gruppen mit je etwa 20 Schülern ab.