Begrüßungspaket: Besuch für junge Familien nach der Geburt

Nach der Geburt eines Kindes sollen junge Eltern in Sprockhövel demnächst ein Begrüßungspaket und Hilfsangebote erhalten.

Sprockhövel. Ein Willkommensschreiben, Rassel und Schnuller für den neuen Erdenbürger sowie jede Menge Informationen für die jungen Eltern, etwa an wen sie sich bei Problemen oder Anliegen wenden können - so könnte das Begrüßungspaket aussehen, das Sprockhöveler Eltern demnächst nach der Geburt eines Kindes überreicht werden soll.

In vielen anderen Städten gibt es den Erstbesuch für junge Familien bereits. Kommendes Jahr will ihn auch das Sprockhöveler Jugendamt einführen. Über einen entsprechenden Vorschlag berät am 10. Dezember der Ausschuss für Jugendhilfe und Schule.

"Das soll ein freiwilliges Hilfsangebot und keine Kontrolle sein. Keiner muss die Tür aufmachen", sagt Fachbereichsleiterin Evelyn Müller. Die Erfahrungen aus anderen Städten hätten aber gezeigt, dass die Besucher in aller Regel willkommen seien.

Hintergrund der Besuchsdienste ist vor allem eine Vorsorge, um einer Überforderung junger Eltern vorzubeugen. Nach spektakulären Fällen von Kindermisshandlung hat der Gesetzgeber den Schutzauftrag der Jugendämter betont. Frühe Hilfen rücken nun in den Blickpunkt.

Müller schlägt vor, den Besuchs-Service zunächst für ein Jahr zu testen und durch eine Familienhebamme der Arbeiterwohlfahrt zu leisten. Für einen 120-minütigen Besuch berechnet die Awo 85 Euro. Bei zuletzt um die 170 Geburten pro Jahr kalkuliert Müller mit Kosten für die Stadtkasse von rund 15.000 Euro.

"Das Delegieren an einen freien Träger hätte auch den Charme, dass Familien nicht den Eindruck haben müssen, da kommt jemand vom Amt, der kontrollieren will", sagt sie. Wenn sich der Service bewähre, könne man immer noch darüber nachdenken, ihn fest beim Jugendamt anzusiedeln.

Derzeit sind die Mitarbeiter dort dabei, Informationsmaterial für mögliche Begrüßungspakete zusammenzustellen. Die Geschenke sollen von Firmen kommen. Die werden noch gesucht.