Bürgerbüros: Service schneidet meist gut ab
Umfrage: Daten sollen Hinweise auf Verbesserungsmöglichkeiten liefern.
Sprockhövel. Christine Hombergs fühlt sich bestens bedient. Mit der Frage, wie sie ein altes Türblatt, entsorgen könne, kam sie Mittwoch früh ins Bürgerbüro im Rathaus. Nach wenigen Minuten und vielen Entsorgungstipps von Sachbearbeiterin Anke Rottmann ist sie wieder draußen, hat eine Ein-Euro-Marke für die nächste Sperrgutabfuhr erhalten und gleich noch ein paar gelbe Mülltüten mitgenommen. Kein Wunder, dass anschließend ihr Urteil bei einer Befragung zum Service glänzend ausfällt.
"Die Leute sind überwiegend sehr zufrieden, die meisten Noten liegen im Bereich zwischen eins und zwei, seltener gibt es Dreien oder Vieren ", sagt die Auszubildende Rebecca Wich, die für die Stadt die Befragung durchführt. Vergangenen Woche lief sie im Bürgerbüro in Niedersprockhövel, in dieser läuft sie in Haßlinghausen.
390 Kunden hatte Rebecca Wich bis gestern früh gezählt. Die allermeisten seien sofort bereit gewesen, die 15 Fragen, in denen es um die Beurteilung von Service, Öffnungszeiten, Freundlichkeit der Personals, Aufmachung der Räumlichkeiten und Wartezeiten geht, zu beantworten. "Gerade war eine Frau da, die nur für die Umfrage gekommen ist", berichtet Wich. Sie habe nur mitteilen wollen, dass sie alles gut finde und sich wünsche, dass es so bliebe. Kein seltenes Urteil unter der Schlussrubrik "Bemerkungen".
Präsent ist aber offenbar auch die Sorge, dass eines von zwei Bürgerbüros aufgegeben werden oder Öffnungszeiten gekürzt werde könnten. Das steht allerdings derzeit nicht zur Diskussion.
"Die positivsten Rückmeldungen erhalten wir sehr oft von Bürgern, die aus großen Städten wie Köln oder Wuppertal zugezogen sind", sagt Angelika Spathmann Leiterin des Teams im Haßlinghauser Bürgerbüro. Was Wartezeiten angehe und Überschaubarkeit da bilde das kleine Sprockhövel naturgemäß einen wohltuenden Kontrast. "Bei einem Einheimischen könne es dagegen sein, dass er nach fünf Minuten Wartezeit schon ungeduldig auf und ab laufe.
Spathmann: "Der erwartet es so, dabei gibt es natürlich auch Fälle, beispielsweise bei der Bearbeitung von Passanträgen, die etwas länger dauern." Und wer am langen Montag oder Donnerstag in der Mittagspause komme, der müsse auch schon mal kurzzeitig mit einer Ein-Frau-Besetzung auskommen. Mit sieben Mitarbeiterinnen, davon viele in Teilzeit, sind beide Bürgerbüros nämlich nicht gerade üppig besetzt, wenn man noch Urlaubs- und Krankheitszeiten einkalkuliert.
Die Öffnungszeit am Dienstag Nachmittag wurde deshalb vor wenigen Jahren gestrichen. Spathmann: "Das lohnte sich aber auch nicht und die Leute brauchen Öffnungszeiten, die sie sich merken können und die nicht ständig wechseln. Nun ist auch sie gespannt, was bei der Fragebogenaktion - und natürlich im Städtevergleich - herauskommt.
"Unser Anspruch ist es, mit den üblichen Vorstellungen von Verwaltung aufzuräumen, von wegen langsam, dauernd Kaffee trinken, Privatgespräche wichtiger als die Kundenangelegenheiten. Ich denke das gelingt uns hier", sagt Angelika Spathmann und lächelt gewinnend.