Freibad: Eintrittspreise immer noch Streitpunkt

Förderverein beklagt allgemein fehlende Wertschätzung und befürchtet einen weiteren Rückgang der Zahl der Freibadbesucher.

Sprockhövel. Am Donnerstag soll der Stadtrat — in seiner planmäßig letzten Sitzung vor der Eröffnung — über eine neue Gebührenordnung für das Freibad beschließen. Die Unterhaltung des Freibads gehört zu den freiwilligen Leistungen der Stadt, die angesichts der Kassensituation von der Aufsichtsbehörde besonders kritisch beobachtet werden. Um an dieser Stelle eine Erhöhung der Einnahmen zu erreichen, sah der Entwurf für die neue Regelung einen Verzicht auf Saisonkarten vor.

Nach einer auch öffentlich geführten Diskussion hat der Betriebsausschuss dem Rat in seiner letzten Sitzung einstimmig empfohlen, doch wieder Saisonkarten anzubieten, allerdings zu deutlich höheren Preisen (die WZ berichtete). Dagegen gibt es jetzt erneut Protest.

In einem offenen Brief wenden sich drei Sprockhöveler Physiotherapeuten an Politik und Verwaltung (siehe Kasten). „Während anderenorts in neue Sportplätze investiert wird und qualitativ hochwertige Kunstrasenplätze entstehen, riskiert man hier den Untergang einer traditionellen Sportstätte, zu der jedermann Zugang hat. (. . .) Als Physiotherapeuten sind wir täglich in Kontakt mit Menschen, die gern in ihre Gesundheit investieren. Allein hierin liegt ein großes finanzielles Potenzial, welches nutzbar gemacht werden kann“, heißt es da.

Kritik gibt es auch vom Förderverein. „Bei uns sammelt sich der Unmut der Bürger. Die sprechen uns sogar schon auf der Straße an“, berichtet der Vorsitzende Kurt Offermann, der einen weiteren Rückgang der Besucherzahlen befürchtet.

Außerdem beklagt der Förderverein mangelnde Wertschätzung und ein Fehlen der vertrauensvollen Zusammenarbeit der früheren Jahre. So sei der Verein zuletzt nicht einmal mehr in die städtischen Ausschüsse eingeladen worden, die das Thema Freibad auf der Tagesordnung haben, so Offermann.