Frühschoppen: Wo die Sehnsucht schunkelt
Bereits zum siebten Mal öffnete der Bauernhof Hegenberg seine Tore für einen guten Zweck.
Niedersprockhövel. "Einmal noch nach Bombay" ist einer dieser typischen Sehnsuchtslieder, in denen die große, weite Welt von Rio bis Hawaii besungen wird. Berühmt wurde die Komposition durch den "Blonden Hans" Albers. Mit nicht weniger Tremolo in der Stimme interpretierte es jetzt der Shanty-Chor MGV Hasslinghausen 1895. Unter dem Motto "Shanty meets Bauernhof" luden die wackeren Männer zum Maritimen Frühshoppen auf Hof Hegenberg.
Nach den heftigen Wolkenbrüchen strahlte der Himmel am Sonntag in Postkartenblau. Entsprechend gering war zwar die in den Seemannsliedern heraufbeschworene Sehnsucht nach fernen Sonnenländern. Dem Vergnügen aber tat es keinen Abbruch. "Großartige Stimmung und tolle Resonanz", lobte Udo André Schäfer. Vor allem über die vielen sommerlich gekleideten Gäste freute sich der Vorsitzende der Krebshilfe. Schließlich ging der Reinerlös der Veranstaltung an diese Initiative.
Die Treckerfreunde aus Bochum-Sundern hatten die Gulaschkanone bestückt, außerdem wurden Kaffee und Kuchen gespendet - und natürlich gab es neben der obligatorischen Bratwurst auch frisch gezapftes Bier. Unter bunten Markisen und Schirmen fanden die Frühshoppenden Platz und lauschten dem Shanty-Programm.
"Haken Sie sich ruhig unter, schunkeln und singen Sie mit. Aber fallen Sie mir bitte nicht von den Bänken!", forderte Peter Probst, zweiter Chorleiter und an diesem Vormittag auch mit der Moderation betraut. "Antje, mein blondes Kind" wurde besungen, später fragte man sich "What shall we do with a drunken Sailor", ehe das englische Kinderlied "My Bonnie is over the Ocean" intoniert wurde.
Für den Nachwuchs war der Hofbesuch ein besonderer Spaß. Hühner und anderes Federvieh stolzierten neben einem kleinen schwarzen Ziegenbock in ihren Gehegen, und riesige Kinderaugen starrten Mütter an, um doch bitte, bitte zum Kauf eines der putzigen Meerschweine zu animieren. "Ich will auch immer gut auf das Meerschweinchen aufpassen", versprach auch die vierjährige Leonie mit unnachahmlichem Augenaufschlag.
Wie viel Geld letztlich für die Krebshilfe zusammen kam, konnte Roswitha Schmidt Sonntag noch nicht sagen. "Im vergangenen Jahr haben wir mit dem Verkauf unserer Küchenbilder’ 300Euro zusammenbekommen." Auch Udo André Schäfer konnte nur Summen aus den Vorjahren benennen. "Im vierstelligen Bereich war der Erlös immer."