Haßlinghausen: Bald dampft es noch länger

Der Dampfbahn-Club legt das neue Fundament für einen größeren Rundkurs.

Haßlinghausen. Schon von weitem ist das laute Pfeifen der Lokomotiven zu hören, dichte Wolken steigen aus den Schornsteinen der schwarzen Zugwagen und hüllen die Fahrgäste ein. In den Kesseln der Dampfloks glühen die Kohlen, zahlreiche Instrumente zeigen Wasserstand und Öldruck an: Auf dem ein Hektar großen Gelände des Dampfbahn-Clubs Sprockhövel am Beersmannhaus werden nicht nur Kinderträume wahr.

Insgesamt 200 Meter Gleise für die so genannte Gartenbahn in fünf und siebeneinviertel Zoll haben die Mitglieder des Clubs bereits verlegt. Jetzt wollen die begeisterten Hobby-Eisenbahner noch einmal richtig aufrüsten.

Bagger, Beton und jede Menge Erdreich: Spätestens Mitte nächsten Jahres sollen die Miniatur-Eisenbahnen - die ihren großen Originalen weder in Aussehen noch Funktion nachstehen - auf einem komplett neu gestalteten Rundkurs fahren. "Im Moment gießen wir das Beton-Fundament für die Gleise, bis zu 15 Meter am Tag haben wir schon geschafft", erklärt der Vorsitzende Reiner Münch begeistert.

Ohne die vielen Spenden und die großartige Unterstützung wäre man allerdings niemals so weit gekommen, sagt er. Dabei bauen die Eisenbahner bereits beinahe alles in Eigenregie: Die Gleise? Selbst geschweißt. Die Loks? Alle Marke Eigenbau.

Unzählige Arbeitsstunden haben Münch und seine Freunde bereits in das Mammut-Projekt gesteckt. Dabei soll der neue Rundkurs erst der Anfang sein. Geplant sind außerdem zwei Brücken, ein riesiger Anfahrtshügel, ein neuer Bahnhof und eine Drehscheibe, auf der sich die Loks rangieren lassen. Wann das alles fertig sein wird, darüber möchte Münch lieber nicht spekulieren.

Für den Moment jedenfalls fahren die Dampfloks noch auf dem alten Rundkurs - und die Besucher sind begeistert: Es rattert und wackelt, doch den Kindern - die auf den Waggons der Lok mitfahren können - kann es gar nicht fix genug gehen. "Schneller!", ruft der fünf Jahre alte Christoph und ist ein bisschen enttäuscht, als die Lok schon wieder in den provisorischen Bahnhof einfährt. "Das hier ist viel besser als mit einer echten Bahn, viel mehr Dampf und Rauch", sagt er mit leuchtenden Augen. Dann geht es für ihn ab auf eine weitere Runde.