Gastronomische Heimat für Junggebliebene
Die Brennerei Habbel eröffnet nach vier Jahren Planung ein neues Restaurant.
Haßlinghausen. Ein Rinderschädel mit lustiger Bemalung - der Anklang an Cowboyromantik ist nur ein kleines, fast verstecktes Detail in "Habbels Manufactur", dem jüngsten Zuwachs in einer traditionsreichen Schnapsbrennerei. Ob Knötterkopp, Hippendörfer oder Hochspannung, die Liköre und Obstbrände des Haßlinghauser Gastronomen Michael Habbel haben das Zeug, eine ganze Region spirituell anzuregen. Nachdem das hauseigene Restaurant in denkmalgeschützten Räumen längst seine Kundschaft mit gehobener Kost füttert, ist die Palette nun um einen hypermodernen Anbau mit viel Glas erweitert worden - eben die Manufactur.
"Als auf einmal die Hochdruckgasleitung im Weg war, hatte ich fast schon die Faxen dicke", erinnert sich Habbel an seinen Hürdenlauf, für den die Planung bereits vor vier Jahren begann. Nach dem eigentlichen Baubeginn im Sommer 2007 wurde das zweistöckige Anbaustück nun eröffnet.
"Fleur de Sel", köstlichstes Meersalz, steht an der Theke, ein sehr leiser Hinweis darauf, dass eine Kundschaft mit feinem Geschmack erwartet wird. Offener Kamin, die Serviette am Tisch für den Champagner, die Leiter zum Wein- und Spirituosenregal - all das setzt dezente Fingerzeige in Richtung der gehobenen Küche. Allerdings soll die Manufactur im Unterschied zum Restaurant mehr kleinen Speisen vorbehalten bleiben. "Ein Publikum" sei angesprochen, so Habbel, "das jung im Herzen ist und auch nach 22 Uhr mal einen Happen zu sich nehmen will." Das habe bisher "keine gastronomische Heimat" gehabt in Sprockhövel.