In der Heimatstube wird Geschichte lebendig
Heimat- und Geschichtsverein: Beim Tag der offenen Tür wurde vor allem alte Schmiede- und Handwerkskunst gezeigt.
Niedersprockhövel. Nicht nur Rauchwolken umhüllten Manfred Winter, umgeben war der Schmied auch ständig von Zuschauern. Vor allem Kinder waren fasziniert, wie Winter das Feuer mit einem Blasebalg in Gang hielt, um damit das Metall erhitzen und mit gezielten Hammerschlägen formen zu können. Beim 5. Tag der offenen Tür des Heimat- und Geschichtsvereins Sprockhövel zeigte er mit musealen Werkzeugen, etwa einem 200 Jahre alten Amboss, wie ein Schmied einst arbeitete. Auch ein Schleifstein wurde reaktiviert. So wurde auf dem Außengelände der Heimatstube die Heimtgeschichte lebendig. Genau das hatte sich der Verein auf die Fahnen geschrieben und setzte es einmal mehr auf vielfältige Weise um. Die Gäste konnten neben Vorführungen auch die Dauerstellung in der Heimatstube unter die Lupe nehmen. Dort werden Exponate aus der Bronzezeit bis zum 20. Jahrhundert gezeigt. Die Themen reichen von Bergbau, über Glashütte bis hin zu Goldwaagen, die einst in Sprockhövel gefertigt wurden. "Es vergeht kaum eine Woche, in der wir nicht ein Teil dazubekommen", stellt Ludger Haverkamp, Vorsitzender des Vereins, fest. Deshalb umfasst die Sammlung seit kurzer Zeit auch einen Kohlentreiber-Lastsattel, einen Kipp-Pflug, eine Flachsbrake und eine Bleicher-Schnapspumpe. So wie damals die Handwerker ließen es sich auch die Geschichtsbegeisterten schmecken. Bier und Urwurz gab es zu Gegrilltem und Kaffee zu selbst gebackenem Kuchen. Passend zum kaltgeschleuderten Honig stand die Schleuder zur Ansicht bereit, ebenso ein mittelalterlicher Bienenkorb, ein etwa 100 Jahre alter Bienenwaben-Schrank und echte Bienen hinter Glas. Die Jagdhornbläser und der Leierkastenmusiker Ulrich Pätzold-Jaeger gestalteten das musikalische Programm, das beim Publikum gut ankam. "Wir kommen immer wieder gerne hierher", lobte Emil Kickuth das gelungene Fest.