Offener Ganztag: Stadt bleibt auf Zinsen sitzen
Es bleibt bei drei statt der einst kalkulierten fünf Gruppen. Nun fordert der Bund einen Teil der Bauförderung zurück – plus sattem Aufschlag.
<strong>Sprockhövel. "Wer die Musik bestellt, muss auch dafür bezahlen." Dieser Spruch bewahrheitet sich jetzt für Schulverwaltung und Politiker in Bezug auf die Investitionszuschüsse für den Neubau für die Offene Ganztagsgrundschule am Börgersbruch. Optimistisch waren im Frühjahr 2005 noch 230 000 Euro für eine mögliche vierte und fünfte Gruppe beim Bund beantragt, dann auch bewilligt und bis auf 25 000 Euro abgerufen worden. Weil sich aber die Anmeldezahlen nicht so entwickelt haben wie angenommen - auch im dritten Jahr in Folge wird es ab Sommer "nur" drei Gruppen mit zusammen 65 Kindern geben - ist jetzt die Rückzahlung der Mittel fällig - inklusive satter Zinsen von 20 000 Euro.
So erhielt das Schulamt vom Schulausschuss die Zustimmung, das Geld noch bis 31. Mai an den Bund zu überweisen. Die Zinslast würde sonst monatlich rasant weiter steigen. Laut Verwaltungsverfahrensgesetz liegt die Verzinsung zwischen dem Zeitpunkt der Aus- und der Rückzahlung fünf Prozent über dem Basiszinssatz. Wohl unter anderem, um zu vermeiden, dass die Städte zu großzügig planen.
Hasslinghausen: 45 Kinder haben sich derzeit an der Grundschule Haßlinghausen für den offenen Ganztagsbetrieb angemeldet, der im Sommer startet, etwa 60 Kinder werden dort dagegen die Betreuungsform 8 bis 13 Uhr in Anspruch nehmen.
Kleine Grundschulen: An den drei kleinen Grundschulen Gennebreck, Nord (wie bisher) und Hobeuken (neu) wird es zum neuen Schuljahr eine Betreuung bis nach 13 Uhr geben. Landeszuschüsse sind beantragt, sollten sie nicht fließen, springt die Stadt mit je 5000 Euro jährlich ein.