<strong>Sprockhövel. Gewusst wie! Wer sich zur Spargelzeit - bildlich gesprochen - die Haare beim Schälen rauft, hatte am Samstag vor der Stadtsparkasse in Niedersprockhövel Gelegenheit, den Profis auf die Finger zu schauen. Schrapp, schrapp, schrapp - fertig war die Stange und wanderte in den Suppentopf. "Wir wollten den Leuten mal was zurückgeben", erklärte Inge Haack die Freigiebigkeit an der Gulaschkanone. Doch die Äußerung war pures Understatement, denn Haack beschenkt Bürger und Gäste Sprockhövels seit zehn Jahren - mit ihrem Wissen.

Das Jubiläum der Stadtführerin war Anlass für eine Feier, zu der Haack im Kostüm des 15. Jahrhunderts erschienen war. So also sieht Stadtgeschichte aus. Und wie hört sie sich an? Leierkastenmann Ulrich Pätzold-Jäger kannte das Repertoire der seligen Vergangenheit und stimmte zum Spargelsüppchen die historische Kostprobe an: "Glück auf, Glück auf, der Steiger kommt."

Lange schon ist sein helles Licht nicht mehr angezündet, doch (Glück auf!) gibt es Menschen wie Inge Haack, die dafür sorgen, dass die alten Tage nicht in Vergessenheit geraten. Den Frühlingsstrauß dazu reichte Pätzold-Jäger mit Erich Kästners "Besagter Lenz ist da": "Die Seelen laufen Stelzen durch die Stadt."

In den zehn Jahren hat Haack nicht nur viele der jährlich bis zu sechs offiziellen Stadtrundfahrten des Verkehrsvereins geleitet, wieder Vorsitzende Heinz-Gerd Deffner dankbar betonte. Sie habe auch zahllosen Schulklassen und privaten Gesellschaften bei Betriebsausflügen, Geburtstagen oder zu anderen Anlassen die Reize Sprockhövels näher gebracht.