Haßlinghausen: Sportplatz: Alles von vorn?

Auf Empfehlung eines Anwalts will der Verwaltungsvorstand das offene Bewerbungsverfahren für Investoren aufheben und den Wettbewerb neu ausschreiben.

<strong>Haßlinghausen. Ein Paukenschlag für Politik und Sport. Der Verwaltungsvorstand wird den Parteien am 13. Juni im Stadtentwicklungsausschuss empfehlen, das offene Bewerbungsverfahren für Investoren zur Neubebauung des Sportplatzes Haßlinghausen aufzuheben und neu zu starten. "Nach rechtlicher Prüfung haben der Bürgermeister und ich das am Freitag entschieden, um eine wettbewerblich neutrale Lösung zu schaffen", sagte Baudezernent Bernd Woldt gestern. Trotz großer Verzögerung des Verfahrens zur Bebauung des maroden Sportplatzes und der Verlegung der Anlage an den Landringhauser Weg habe man sich auf Empfehlung eines Fachanwalts dazu entschlossen. Wohl frühestens 2008 könne das Bauleitplanverfahren fortgesetzt werden. Den Anwalt hatte die Stadt erst eingeschaltet, nachdem Investor Ten Brinke, dessen Entwurf am 12. Februar im Ausschuss mit Stimmen von SPD und CDU durchgefallen war, eine wettbewerbliche Prüfung angekündigt hatte. In der offenen Ausschreibung sei ausdrücklich eine gemischte Bebauung gewünscht worden, während der Entwurf von Mitbewerber HBB rein gewerblich ausgerichtet sei, lautete das Hauptargument von Ten Brinke.

Woldt: "Die Rahmenbedingungen haben sich verändert."

"Wir haben erst nach dem Bewerbungsverfahren durch Öffentlichkeitsbeteiligung, Einzelhandelsgutachten und dem Wunsch der Feuerwehr für Erweiterungsflächen zusätzliche Erkenntnisse gewonnen, die sich in den Plänen nicht umsetzen ließen", nennt Woldt weitere Beweggründe, eine Neuausschreibung zu empfehlen.

Diese Rahmenbedingungen lagen allerdings im Februar bereits offen, als die politische Mehrheitsentscheidung für den HBB-Entwurf fiel. Damals hieß es, HBB müsse seinen Entwurf an das Einzelhandelsgutachten anpassen und die Verkehrsfläche von knapp 4000 auf 3000 Quadratmeter reduzieren.

Die FDP hatte genau das bereits gefordert. Die Grünen, die generell für die Sanierung des bestehenden Sportplatzes sind, nannten das Verfahren gestern "eine Blamage für die Stadt." Fraktionschefin Britta Altenhein forderte, es so lange auszusetzen, bis klar sei, ob eventuell ein Bürgerbegehren und sogar ein Bürgerentscheid zur Sanierung des alten Sportplatzes zustande komme - "bevor man wieder Schritte unternimmt, die man nachher zurücknehmen muss."