Keine Kurzen für die Kurzen

Noch nie war das Sicherheitsaufgebot so groß. „Kampftrinken“ von Jugendlichen soll schon im Vorfeld verhindert werden. Zur Anwendung kommt erstmals die verschärfte Ordnungssatzung der Stadt.

<strong>Sprockhövel. "Sprockhövel erleben" - so heißt es ab Freitag zum 13. Mal beim Stadtfest auf der Hauptstraße. Damit unbeschwert gefeiert werden kann und die Organisatoren nicht wie im vergangenen Jahr ihr blaues Wunder erleben, haben Wirtschaftliche Interessengemeinschaft, Stadt und Polizei ein Sicherheitskonzept ausgearbeitet. Insbesondere soll verhindert werden, dass Jugendliche auf oder neben der Festmeile ein Kampftrinken veranstalten und randalieren. "Leider ein notwendiger Schritt, wie die Erfahrung aus dem Vorjahr zeigt", sagt WIS-Chef Reinhard Teich. Damals hatten sich mehr als 100 Jugendliche in der Von-Galen-Straße zusammengetan, zum Teil selbst mitgebrachten Alkohol ausgepackt und sich betrunken. Die Folge: Zerbrochene Flaschen, Grölen, Belästigung von Passanten - Szenen, die man nicht mehr erleben möchte. Die Maßnahmen sind umfassend. Auf der Festmeile selbst schaut ein von der WIS engagierter Ordnungsdienst nach dem Rechten. Er hat dort Hausrecht, kann also auch Platzverweise aussprechen.

In den Seitenstraßen, insbesondere auf dem Parkplatz Baumhof, schaut die Polizei mit mehreren Beamten nach dem Rechten. Auch das Ordnungsamt ist vertreten. Der von der Stadt engagierte Wachdienst, der die Schulhöfe im Börgersbruch normalerweise stichprobenartig bewacht, wird an beiden Stadtfestabenden vor Ort sein.

Zur Anwendung kommt erstmals die verschärfte Ordnungssatzung der Stadt. Insbesondere der Passus zum Alkoholgenuss in der Öffentlichkeit ist auf Wunsch der Polizei konkretisiert worden", sagt Ordnungsamtsleiter Thomas Mai. "Es ist nicht gestattet, die Allgemeinheit insbesondere durch Verunreinigung, Grölen, Liegenlassen von Flaschen und Verweilen zum Abhalten von Trinkgelagen zu stören", heißt es nun in Paragraf 2. "Gibt es den Verdacht, dass jemand Alkohol mitbringt, wird es auch Taschenkontrollen geben", so Mai.

Abgesehen von diesen restriktiven Maßnahmen setzen die Organisatoren vor allem auf Vernunft. Das vom Jugendamt entworfene Plakat "Keine Kurzen für Kurze" soll überall ausgehängt, der Ausschank von hochprozentigen Alkoholika stark beschränkt und besonders auf den Jugendschutz geachtet werden.

Speziell auf die jüngeren Stadtfestbesucher, die man natürlich weiter zur Festmeile locken will, gibt es auf der unteren Bühne ein Musikprogramm mit DJ s und jungen Bands.

Drei Tage, zwei Bühnen, 60 Stände, sieben Festwirte - das bewährte Programm des Stadtfestes "Sprockhövel erleben" hat sich auch in der 13. Auflage wenig geändert. Von Freitagnachmittag bis Sonntagabend darf auf der Hauptstraße zwischen Eikerstraße und Gartenstraße wie immer ohne störenden Autoverkehr flaniert werden.

Eröffnung ist wie immer am Freitag um 16 Uhr mit einem Gottesdienst auf der oberen Bühne vor der Post. Das weitere Programm dort: 17.30 Uhr Band "Swing Pot(t), 20 Uhr Band der Herzen. Untere Bühne: 16 Uhr DJ Bruce Twarze, 17 Uhr DJ André, 20 Uhr Back for you.

Obere Bühne: 12.30 Uhr Fit + Form, 13.30 Uhr orientalischer Tanz, 14.30 Uhr Tanzoinformationen des KAZ, 15.30 Uhr Blankensteiner Bleckbläser, 17 Uhr Shantychor Hasslinghausen, 20 Uhr Feedback. Untere Bühne: 14 Uhr DJ Cool Rabbi, 14.30 Uhr Rockband evelud, 16 Uhr Saxophon Quartett der Musikschule, 18 Uhr Musikschulband, 20 Uhr Band Never before.

Sonntag: Obere Bühne 11 Uhr Gottesdienst, 13 Uhr Jasmins Tanzstudio, 14 Uhr Akkordeon Orchester der Musikschule, 16.30 Uhr Chorgemeinschaft. Um 11 Uhr spielt die Stadt- und Feuerwehrkapelle an der Ecke Von-Galen-Straße. Untere Bühne: 11 Uhr DJ K. Putze, 12.30 Uhr Fit + Form, 13.30 Uhr Uche (Gesang), 15.30 Uhr Gemischter Chor.

Verkaufsoffener Sonntag: Von 13 bis 18 Uhr öffnen am Stadtfestsonntag wie immer die Geschäfte an der Hauptstraße.