Mit der „Rasselbande“ gegen Kitaplatz-Mangel

Die Stadt öffnet im August die erste Großtagespflege. Dort betreuen zwei Tageseltern bis zu neun Kinder.

Foto: Stefan Fries

Niedersprockhövel. Am 18. August öffnet Sprockhövels erste Großtagespflege. Zum Ausgleich für fehlende Plätze in den vorhandenen Kindertagesstätten greift die Stadt auf eine ursprüngliche Notlösung zurück. Nachdem die Zahl der Anmeldungen höher als erwartet ausfiel, wird nun die Großtagespflegestelle für Kinder unter drei Jahren eingerichtet. Aktuell gibt es dort — trotz des im Frühjahr erkannten Bedarfs — noch freie Plätze.

Die Einrichtung mit dem Namen „Rasselbande” wird in die ehemalige Geschäftsstelle des Bauvereins am Eickersiepen 6a einziehen und am 18. August ihren Betrieb aufnehmen. Neun Kinder können dort von den Tageseltern Renate Calcagno und Frank Bomers betreut werden. Zuvor haben sie eine Tagespflegestelle in Wattenscheid betrieben.

„Hier sind die Räume wesentlich größer und wir können eigene Schlafräume einrichten”, erklärt Frank Bomers den Grund für den Umzug. „Außerdem können wir mit den Kindern auf der Wiese vor dem Haus im Freien zu spielen”, sagt Calcagno.

2011 haben sich die gelernte Erzieherin mit mehr als 30 Jahren Berufserfahrung und der Diplompädagoge in der Wattenscheider Einrichtung kennengelernt. „Es war sofort klar, dass wir zusammen arbeiten wollen”, erzählt Bomers, der in Sprockhövel wohnt. Bis zur Eröffnung werden die von der Stadt angemieteten Räume noch baulich vorbereitet. Dabei müssen beispielsweise kindersichere Steckdosen eingebaut werden.

„Dann werden wir hier gute Bedingungen für die Umsetzung unseres Konzeptes haben”, sind die Tageseltern sicher. Dieses Konzept sieht eine Kombination von Fördern und Fordern der Kinder vor. Im Alltag sollen soziales Verhalten in der Gruppe, motorische Fähigkeiten und kognitive Kompetenzen in Bereichen wie Sprache, Farbenerkennen oder Auge-Hand-Koordination eine wichtige Rolle spielen.

Das Konzept kommt offenbar gut an. „Wir haben uns beim Info-Abend kennengelernt. Die Chemie stimmt”, sagt Anastasia Spilker: Die junge Mutter aus Haßlinghausen hat für ihren neun Monate alten Sohn Nick bereits einen Platz reserviert.