Musikwochenende: Konzertfans kamen voll auf ihre Kosten
Vier Chöre und der Feuerwehrmusikzug boten Abwechslung und Klasse. Premiere mit altem Programm feierte der Shanty-Chor Haßlinghausen.
Sprockhövel. Musik aller Sorten und allerorten - so lässt sich das vergangene Sprockhöveler Konzertwochenende beschreiben.
Das größte Zuhörerzahl hatte neben dem evangelischen Kirchenchor Haßlinghausen wieder einmal der Feuerwehrmusikzug. Die 200 Stühle im Forum Börgersbruch reichten am Sonntag bei der Matinee bei weitem nicht aus, 120 weitere mussten fix hinzugetragen werden. Weihnachtlich beschwingt mit dem "Winterwonderland" oder dem "Schneewalzer" war das Programm, aber Chorleiter Michael Ibing und Helmut Gießmann hatten sich dazu ein paar Schmankerl ausgedacht.
Gießmann arrangierte anlässlich des Haydn-Jahres dessen F-Dur-Streichkonzert für die Blaskapelle um. Witzig wurde es, als er die Anweisung Ibings, mal etwas Chinesisches zu bringen, in die Tat umsetzte. Nur vom Namen her erfüllte die "Chinesische Straßenserenade" eines deutschen Komponisten von 1911 diese Vorgabe. Den Gong als Stilelement hatte er auf alle Fälle übernommen und den musste zur Strafe Ibing schlagen.
Premiere mit altem Programm feierte der Shanty-Chor Haßlinghausen. Vor 200 Zuhörern weihte er den Felderbachsaal des Neubaus am Golfhotel Vesper musikalisch ein. Hausherrin Annegret Vesper hatte das Weihnachtsprogramm der Shanties letztes Jahr in der Kirche gehört und den Chor in ihr Haus bestellt. "Nur Weihnachtslieder ging aber nicht, wir haben nach der Pause mit ein paar schmissigeren Shanties Stimmung hereingebracht", berichtet Ober-Shanty Hans-Willi Bente.
Mit barocken Kantaten fand der Evangelische Kirchenchor Sprockhövel in der Zwiebelturmkirche bei rund 150 Zuhörern Anklang. "Viele haben sich nachher persönlich für das tolle Programm bedankt", freute sich der Vorsitzende Hans-Gert Burggräfe.
Dass der durch Gastsolisten verstärkte Chor noch Geld zuschießen musste, nannte Burggräfe "normal". "Wir haben uns das gegönnt." Geld war noch übrig, weil das im vergangenen Jahr geplante Weihnachtsoratorium nach dem Tod des damaligen Chorleiters Volker Roth ausfallen musste. Für seine Nachfolgerin Joan Mokroß war es am Sonntag das erste große Konzert mit dem Chor.
Zeitgleich beschloss der gemischte Chor Pro Musica Vocale in der mit gut 100 Zuhörern besetzten Herzkamper Kirche das Konzertwochenende mit einer musikalischen Weihnachtsreise. Chorleiter Andreas Ihloff und Claudia Dienst gaben dazu einige Soli an Klavier und Cello. Beschwingt durch die Petersburger Schlittenfahrt traten die Gäste den Heimweg an, auch wenn der angesagt Schnee nicht kam.