Neue Flüchtlinge für Sprockhövel

Bezirksregierung schickt wieder Neuankömmlinge in die Stadt. Kapazität reicht zunächst bis Januar.

Foto: Mathias Kehren

Sprockhövel. Weil die Stadt die Sporthalle Haßlinghausen dem Land als Erstaufnahme-Einrichtung für Flüchtlinge zur Verfügung gestellt hat, wurden ihr von September bis November keine weiteren Flüchtlinge zugewiesen. Doch seit Mitte November schickt die Bezirksregierung Arnsberg der Stadt wieder Flüchtlinge. Das berichtete Kämmerer Rainer Kaschel zuletzt dem Stadtrat. Seit Mitte Dezember leben wieder 36 Personen in der kleinen Turnhalle hinter dem Rathaus.

Insgesamt hat die Stadt aktuell rund 110 freie Wohnplätze, davon rund 70 in der Turnhalle. „In der dritten Kalenderwoche 2016 wird die derzeitige Aufnahmekapazität voraussichtlich erschöpft sein“, kündigte Rainer Kaschel an. Inzwischen habe die Bezirksregierung der Stadt auch bestätigt, dass die Prognose des Rathauses von künftig durchschnittlich etwa 20 Zuweisungen pro Woche realistisch sei.

Zerschlagen hat sich voraussichtlich der Plan, die ehemalige Hausherr-Halle zu nutzen. Hier gibt es einerseits Bedenken des Gesundheitsamtes, andererseits wären die Kosten für die Herrichtung zu hoch.

Für Entlastung wird eine frühere Freigabe der Sporthalle Haßlinghausen sorgen. Sie wird voraussichtlich ab der zweiten Kalenderwoche 2016 zur Verfügung stehen und die Kapazität um weitere rund 150 Plätze erhöhen. „Ob das reicht, bis weitere Plätze zu Verfügung sehen, bleibt offen“, teilte Kaschel den Ratsmitgliedern mit.

Verzögerungen wird es beim Bau des Großstandorts auf dem Burgschützengelände an der Hiddinghauser Straße geben. Hier müssen als Ergebnis der Vermessungsarbeiten zum Geländeausgleich größere Erdbewegungen stattfinden, so dass das erste geplante Zelt voraussichtlich erst im Mai bezugsfertig sein wird.

Als Notlösung könnte aus Sicht der Verwaltung die Errichtung von beheizbaren Zelten an der Hattinger Straße in Betracht kommen, um bis zum Sommer Obdachlosigkeit zu vermeiden. Wie die Verwaltung weiter berichtete, hat die Caritas die Übernahme einer halben Stelle für die Betreuung der Flüchtlinge zugesagt.

Diese Stelle soll vor allem die verschiedenen Engagements innerhalb und außerhalb der Verwaltung zur Flüchtlingsbetreuung koordinieren und bündeln. „Es soll ein Signal sein, dass sich auch Personen, die keiner Organisation angehören, ehrenamtlich beteiligen können“, erklärt die zuständige Fachbereichsleiterin Evelyn Müller. ww