Posse um sinkende Freibadpreise

Der Beschluss im Fachausschuss wird wohl keinen Bestand haben.

Sprockhövel. Das städtische Freibad an der Bleichwiese bekommt eine neue Gebührenstruktur. Die Saisonkarte wird wieder billiger (140 statt 170 Euro), unter dem Namen „Gesundheitskarte” wird eine neue, preisgünstige Jahreskarte für Senioren eingeführt und die ermäßigten Tarife werden vereinfacht und komplett auf das Niveau der Kinderpreise gesenkt.

Das ist die aktuelle politische Entscheidungslage nach einem Beschluss des Ausschusses für Kultur, Sport und Freizeit in seiner jüngsten Sitzung. Der Haken an der Sache: Die Entscheidung wird voraussichtlich nur wenige Tage Bestand haben und vermutlich schon in der nächsten Woche im Betriebsausschuss wieder rückgängig gemacht.

Grundlage des Beschlusses ist ein Antrag der SPD, die zudem vorschlägt, das Freibad an Montagen den örtlichen Vereinen zu Trainingszwecken unter eigener Regie zur Verfügung zu stellen. Nachdem sich in der Diskussion alle anderen Parteien gegen diese Vorschläge ausgesprochen hatten, setzte sich die SPD in der Abstimmung überraschend mit fünf Stimmen gegen vier durch — weil in den Reihen von FDP und Grünen bereits Mitglieder den Ausschuss vorzeitig verlassen hatten. Das wird im Betriebsausschuss oder spätestens in der entscheidenden Ratssitzung anders sein, wo die SPD über keine eigene Mehrheit verfügt.

Der Debatte über die Eintrittspreise, die sich wie schon im vergangenen Jahr vor allem um die Jahreskarte drehte, ging ein kurzer Bericht von ZGS-Leiter Ralph Holtze voraus. Der hatte anhand einer Aufstellung Jahreseinnahmen in Höhe von 78 000 Euro bekannt gegeben (2012: 52100). Angesichts nur wenig besserer Wetterverhältnisse als im Vorjahr sagte er mit Blick auf die vor Beginn der vergangenen Saison geänderten Eintrittspreise: „Wir kämpfen hier um die Erhaltung des Freibades. Die Rechnung ist letztendlich aufgegangen.”

Dennoch wollen bis auf die FDP alle den Preis für die Jahreskarte wieder senken, die Grünen auf 130 Euro, die CDU wäre mit 140 Euro einverstanden. Auf welche Lösung sich die Politiker einigen, werden erst die kommenden Sitzungen zeigen. wow