Rauchverbot: Die Pausen-Zigarette

Seit Jahresbeginn darf in öffentlichen Gebäuden nicht geraucht werden. Das gilt auch für die Mitarbeiter im Rathaus.

Sprockhövel. In den Fluren und Treppenhäusern des Rathauses warnten die roten Verbotsschilder schon seit knapp zwei Jahren, hier keine Zigaretten anzuzünden. Was sich jedoch hinter den Bürotüren abspielte, war den Mitarbeitern selbst überlassen. "So lange es keinen störte", sagt Gerhard Leisten, zuständig für Verwaltungsdienste im Rathaus. Seit Jahresbeginn ist hier wie in sämtlichen anderen öffentlichen Gebäuden das Rauchen komplett verboten. Fast komplett. Denn einen Zufluchtsort haben die Verwaltungsangestellten noch: ein Zimmer unterm Dach. Doch wer dort seinem Laster frönen will, der muss diese Zeit fortan erfassen lassen - sie wird als Pausenzeit abgerechnet. Klar, dass das manchen abschreckt. "Ich habe meinen Zigarettenkonsum ziemlich reduziert", erzählt Karin Holtze-Diefenbruch. Früher habe sie nebenbei geraucht, als ständige Pause sei ihr dies jedoch zu umständlich und zeitaufwändig. "Es fällt mir schwer, aber letztlich ist es natürlich besser", sagt sie. In den nächsten Wochen werden im Rathaus überall die Aufkleber prangen, die auf das Rauchverbot im gesamten Gebäude hinweisen. Die finden sich dann auch in Schulen und Sporthallen. Und daran zu halten haben sich alle auch dann, wenn sie ein Konzert oder ein Fest dort besuchen. "Zu Recht", findet Gerhard Leisten. "Sonst wäre die Luft ja doch wieder verqualmt."

Das Gesetz

Verbote: Seit dem 1. Januar gilt in allen öffentlichen Gebäuden ein Rauchverbot. Ein generelles Rauchverbot gilt auf den gesamten Grundstücken von Erziehungs- und Bildungseinrichtungen. Dort dürfen auch keine abgeschlossenen Raucherräume eingerichtet werden. Vom 1. Juli an darf auch in Gaststätten nur noch in abgetrennten Nebenräumen gequalmt werden.