Schule der Zukunft – ohne Zahnputzstation

Preis für die Grundschule Börgerbruch. Signal von Politik gefordert.

Niedersprockhövel. Nachhaltigkeit wird an der Grundschule Börgerbruch seit Jahren groß geschrieben. Nun darf sich die Kreisweit größte Grundschule auch "Schule der Zukunft nennen". Sie hat sich erfolgreich bei der gleichnamigen landesweiten Aktion der Natur- und Umweltschutzakademie NRW und Landesministerien beworben und erhielt wie 230 weitere Schulen jetzt diesen Ehrentitel.

"Mülltrennung in allen Klassenräumen, wechselnder Schulhofdienst, phantasievolle Schulhofgestaltung, Einsatz für die Partnerschule in Nicaragua, Streitschlichterprogramm, Ernährungskurse oder "Krötensammeln im Felderbachtal" mit dem NABU gehören an der Schule seit Jahren zum festen Programm. "So wurde uns regelrecht nahe gelegt, am Wettbewerb teilzunehmen, denn im Grunde haben wir alle Voraussetzungen erfüllt", sagte Schulleiterin Christa Heinbruch.

Am Dienstag erhielten sie und eine Schülerabordnung in einer Feierstunde an der Biologischen Station in Ennepetal wie 17 andere Schulen aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis das entsprechende Banner überreicht. Mit Fahne, Schild und Logo darf sich die Schule künftig schmücken.

Dass fast zeitgleich die Sprockhöveler Politik beschloss, trotz großer Sympathie für das Projekt kein städtisches Geld für eine Zahnputzstation an der Schule zu geben, findet Heinbruch "sehr bedauerlich". Aus der Elternschaft habe sie Signale erhalten, dass man an dem Projekt festhalten wolle, zumal bereits 3000 Euro bei einem Spendenlauf gesammelt wurden. Heinbruch hofft auch auf die Unterstützung der Zahnärzteschaft.

Der Sprockhöveler Zahnarzt Klaus Befelein, Vizepräsident der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe, fordert aber zuvor ein klares politisches Bekenntnis zur "Prävention." "In fünf Jahren wird eine Zahnputzstation für Ganztagsschulen zum Standard gehören. An einer konzertierten Aktion würden wir uns sicherlich beteiligen", sagte er der WZ.