SPD-Ortsverein fordert Knippschilds Rücktritt
Marion Prinz will „weiteren Schaden“ abwenden. Werner Sauerwein, Vorsitzender des Stadtverbands, stellt sich hinter seinen Fraktionsvorsitzenden.
Sprockhövel. Der SPD-Ortsverein Niedersprockhövel/Stüter fordert Klaus Knippschild auf, seine Amt als Vorsitzender der Ratsfraktion niederzulegen. „Bei der Kommunalwahl hat es ein eindeutiges Votum gegen Knippschild als Bürgermeister gegeben“, erklärt Ortsvereinsvorsitzende Marion Prinz.
Knippschild hatte 40,7 Prozent der Wählerstimmen geholt. Ulli Winkelmann, der parteilose Kandidat von CDU und Grünen, hatte in jedem der 16 Wahlbezirke die Mehrheit geholt. „Nach der Wahlschlappe“, so fordert Prinz, „soll Knippschild sich wie ein Demokrat verhalten, die politische Verantwortung für sein Kommunalwahlergebnis übernehmen und sein Amt niederlegen.“
Einen neuen Fraktionsvorsitzenden hätte Prinz auch schon in petto: Ratsmitglied Volker Hoven (40). Mit ihm, so die Hoffnung des Ortsvereins, könne sich die SPD nach außen verjüngen, und frischer Wind durchs Rathaus wehen. Hoven war vor der Kommunalwahl Knippschilds Gegenkandidat bei der Bestimmung des SPD-Bürgermeisterkandidaten. Prinz: „Mit 14 zu 13 Stimmen ist er Knippschild knapp unterlegen.“ Hoven teilt die Vorstellung von Marion Prinz. „Die alten Leute sind wichtig. Aber die SPD sollte sich nach dieser Wahl neu ausrichten“, sagt er.
Klaus Knippschild bleibt angesichts dieser Forderung gelassen. „Ich sehe keinen Grund, mein Amt abzugeben. Ich bin im Rahmen der letzten Fraktionssitzung gewählt worden“, sagt der 54-Jährige. In der Sitzung habe er auch angeboten, nach drei von sechs Jahren Amtszeit zurückzutreten, um Platz für einen neuen Vorsitzenden zu machen.
Den Rücken stärkt ihm Werner Sauerwein: „Wir brauchen Klaus Knippschild mit seiner Erfahrung. Ich sehe ihn nicht geschwächt“, betont der Stadtverbandsvorsitzende und stellvertretender Fraktionsvorsitzende. „Das Ergebnis ist das einer demokratischen Wahl. Dem haben wir uns alle zu unterwerfen.“ Die Forderung des Ortsvereins sei aus einer Frustsituation entstanden, weil die Vergabe des Fraktionsvorsitzes nicht wunschgemäß gelaufen sei. Sauerwein: „Die Grundstimmung ist angespannt, aber nicht wegen Herrn Knippschild.“