Orientalischer Bauchtanz Sprockhövel: In Kontakt mit der inneren Mitte kommen
Sprockhövel · Seit 30 Jahren setzt Martina Kämpf auf orientalischen Tanz und will diese Leidenschaft auch anderen vermitteln.
Seit den 90er-Jahren gibt es einen Tanz-Trend, der neben der Freude an Bewegung und Tanz auch noch zahlreiche andere gesundheitsfördernde Aspekte hat: Demnächst gibt es auch bei der Turn- und Sportgemeinschaft 1881 (TSG) ein Kennenlern-Angebot für orientalischen Bauchtanz.
Die Füße stecken in silbrig-glänzenden Gymnastikschuhen, die Pailletten und Perlen des selbst entworfenen, türkisfarben leuchtenden Kostüms funkeln im Licht der Scheinwerfer, und die Münzen am Hüfttuch klirren leise zum zitternden Hüftschwung. „Entdecke die Magie der Bewegung!“, ruft die Bauchtanz-Expertin Martina Kämpf den Interessierten zu. Aufgrund eines Ortswechsels musste die sie über Jahre aufgebauten Bauchtanzgruppen in Essen zurücklassen und möchte jetzt in den Räumen des Gesundheits- und Fitnesstreffs (GuFit) der TSG ein neues Angebot aufbauen.
Eine lebhafte Form, das Selbstbewusstsein zu stärken
Vor knapp 30 Jahren begeisterte sich die heute 48-jährige Bauchtanz-Lehrerin und ausgebildete Entspannungspädagogin für die fließenden, sanften Bewegungen und die Anmut, die mit dem orientalischen Tanz verbunden sind. Der Einklang der Bewegungen mit den Klängen der orientalischen Musik fördern die Beweglichkeit und die Körperkontrolle. Diese Tanzform stärkt das Selbstbewusstsein und bringt natürlich auch jede Menge Spaß.
„Man braucht kein Kostüm. Man kann das anziehen, was man mag und worin man sich wohlfühlt“, erläutert Martina Kämpf. Allerdings darf man nicht in Straßenschuhen in die Turn- und Gymnastikräume. Sport- oder Gymnastikschuhe sind Voraussetzung, aber wer gerne barfuß tanzt, kann auch das tun.
„Das Besondere am Bauchtanz ist, dass man sich eine Zeitlang vom Außen verabschiedet und ganz im Einklang mit sich selbst ist. Man tanzt um die eigene Mitte, kommt in Kontakt mit seinem Inneren“, sieht Martina Kämpf gerade im Bauchtanz einen Gegenentwurf zum hektisch-lauten Alltag voller Interaktion in komplexen Situationen in Beruf und Familie. Wichtig ist ihr, dass es nicht um Showtanz geht, auch raumgreifendes Abzappeln ist nicht der Charakter des Bauchtanzes. Dass es aber kaum gelingt, angesichts der eingängigen Rhythmen orientalischer Musik die Füße still zu halten, ist für die Bauchtanzlehrerin klar.
Die geschmeidigen Hüftbewegungen und vor allen Dingen die Schüttelbewegungen, die sogenannten „Shimmies“ sind charakteristisch für den orientalischen Tanz, der nur im Volksmund „Bauchtanz“ genannt wird. „Das Erlernen dieser Tanztechnik macht nicht nur Spaß, es hat auch großen Einfluss auf das körperliche Wohlbefinden“, erklärt die Expertin. So werde beispielsweise die Sauerstoffzufuhr im gesamten Organismus verbessert, das Bindegewebe werde gestrafft und die Koordination geschult.
Aber der orientalische Tanz kann noch viel mehr: Die Beweglichkeit der Gelenke wird verbessert, Rückenschmerzen werden gelindert und Verspannungen gelöst. Eine verbesserte Körperhaltung und positive Effekte auf Menstruations- oder Verdauungsbeschwerden gehören ebenfalls zu den Auswirkungen, die der Bauchtanz auf den menschlichen Organismus hat.
Bauchtanz kann Freude bis ins hohe Alter bringen
Im Schnupperkurs geht es um Einblicke in die isolierten Primär- und Sekundärbewegungen, um Arm- und Hand- und Rumpfbewegungen. Sanfte Bewegungs- und Wahrnehmungsübungen bereiten die Teilnehmerinnen auf die Tanztechnik vor. Dehnübungen runden den Workshop ab, an dem Frauen jedes Alters und mit jeder Figur teilnehmen können. Eine besondere Leistung des Bauchtanzes sieht Martina Kämpf in der Tatsache, dass man diese Art zu Tanzen bis ins hohe Alter hinein betreiben könne, wenn man Freude am Tanzen habe. Falls es genügend Interessentinnen für das neue Angebot gibt, soll daraus ein regelmäßiger Kurs entwickelt werden.