Stadt baut den Sinnespfad ab
Der Winter hatte ihm zugesetzt — wie stark, darüber sind Pfadfinder und Tiefbauamt uneinig.
Haßlinghausen. Der Winter war nicht spurlos am Sinnespfad auf dem Spielplatz an der Steinklippe vorübergegangen. Die Anlage, die die St. Georgs-Pfadfinder von St. Josef vor zwei Jahren errichtet hatten, wies in den Augen der Stadt so schwere Schäden auf, dass das Tiefbauamt jetzt alles abgebaut hat. Willi Schäfers, Leiter des Tiefbauamtes: „Man hätte sonst den ganzen Spielplatz sperren müssen.“
Enttäuschung auf Seiten der Pfadfinder. Philipp Berretz aus der Leitergruppe schätzt zum einen die Schäden als nicht so gravierend ein. Zum anderen findet er, dass die Kommunikation in diesem Fall hätte besser laufen können.
Vor einem Jahr hatte die Stadt einen Brief an den Bund der katholischen Jugend (BDKJ) in Schwelm geschrieben, dass sie nicht für die Pflege des Pfades zuständig sei. Daraufhin haben die Haßlinghauser einmal pro Woche Unkraut gezupft, Sand geharkt, Scherben entfernt. Jetzt ging wieder ein Brief nach Schwelm. Antwort: Weder Schwelm noch die Pfadfinder in Haßlinghausen seien für Pflege und Reparaturen zuständig.
Berretz hätte sich einen direkten Kontakt gewünscht, um zu klären, was zu tun sei. „Vermutlich wären wir schon tätig geworden“, sagt er. Eine Patenschaft hingegen habe es nicht gegeben.
Den Pfad hätte man, so Willi Schäfers, allerdings ganz neu bauen müssen, mit Reparaturen sei es nicht mehr getan gewesen. Einfassungs-Rundhölzer seien scharfkantig zersplittert, der Frost habe das Feld mit Pflastersteinen zu einer hubbeligen Stolperfalle verformt, bei den Felsbrocken fehlte Sandabdeckung — spitze Stellen guckten vor.
Bei aller Meinungsverschiedenheit wegen der Zuständigkeit sagt Schäfers: „Das haben wir jetzt so gemacht, den Pfadis entstehen keine Kosten.“
Einen anderen Schlusssatz findet Philipp Berretz: „Mit der Stadt machen wir nichts mehr zusammen.“