Stadtmarketing: Lichterfest – und die Stadt erstrahlt
Die zweite Auflage des Festes war ein großer Erfolg.
Niedersprockhövel. Graue Wolken am Abendhimmel über dem Zwiebelturm. An seinem Fuß aber herrscht buntes Treiben. Rotweiße Barken machen die Hauptstraße zur Fußgängerzone. Menschen spazieren herum, stehen in Gruppen zusammen, umkurvt von Kindern auf Skateboards. Kerzen schimmern in den Schaufenstern der offenen Geschäfte, Windlichter auf den Stufen, ab und an lodert eine Fackel.
Von der Kosmetik-Vitrine wehen Saxophonklänge herüber, vor der Confiserie Kramer duftet es nach frischen Bullebeuskes. Vor dem Café Krokant, wo sich das Glimmen eines Heizpilzes unter die Lichter mischt, wird Erdbeerbowle nachgefüllt. Das Lichterfest ist in vollem Gange.
Es ist das zweite Lichterfest, zu dem das Stadtmarketing aufruft. Die Sperrung der Hauptstraße in diesem Jahr ist neu und kommt gut an. "Das ist das A und O", sagt das Ehepaar Daubertshausen, das mit Tüten bepackt vom Einkaufsbummel kommt.
Von 18 bis 24 Uhr kann man feiern und einkaufen. Die Zwischenbilanz der Händler fällt unterschiedlich, aber von der Tendenz her positiv aus. "Letztes Jahr war der Umsatz höher", sagen die einen. Andere sind hoch zufrieden, wie Petra Moser von Fashion by Petra. "Ich hab’ den Laden aufgemacht, der Laden war voll. So ging das bis jetzt."
Vor dem Geschäft spielt ein Trio Evergreens, bis zur anderen Straßenseite stehen die Zuhörer - ein richtiges kleines Open-Air-Konzert. Einige Herren in Jeans und Leder sehen so aus, als parkten ihre Harleys nicht weit, Kinderwagen werden vorbeigeschoben. Auf den Stufen - ein Wassernapf. Tankstelle für die vielen Hunde, die neben ihren Herrchen und Frauchen hertrotten.
"So ein Fest belebt eine Stadt", hört man immer wieder. Viele Geschäfte haben auch vor dem Laden etwas aufgebaut oder organisiert. Waffeln werden gebacken, Wein verkostet. Ein kleiner harter Kern verfolgt in einem Grill auf einem großen Flachbildschirm, wie sich Dänemark seinen 2:1-Sieg über Kamerun erarbeitet. Vor dem Kinderladen Pusteblume hat die Hattinger Kunstschule "Die Basis" einen Zeltpavillon aufgestellt. Rund zehn Kinder sind darunter mit Filzen beschäftigt. Bunte Wolle kommt in Plätzchenformen und wird mit einer speziellen Nadel bearbeitet.
Elena (9) hat sich für einen leuchtend gelben Stern mit roten Augen und rotem Mund entschieden. Kritisch legt sie den Kopf schräg, stichelt etwas nach. "Der passt gut zum Lichterfest", sagt sie.