Jahresausblick in Düsseldorf Infrastruktur und Verkehr bleiben im Stadtbezirk 6 Thema

Düsseldorf · Auch im neuen Jahr stehen die Entwicklung des ehemaligen Vallourec-Geländes und die Aufwertung der Einkaufszone Lichtenbroich auf der Agenda der Bezirksvertretung. Die Sicherheit im Straßenverkehr bleibt ebenfalls ein Thema.

Bezirksbürgermeisterin Birgit Schentek will die Entwicklungen rund um das – nun verkaufte – ehemalige Vallourec-Gelände im Blick behalten.

Foto: Georg Salzburg (salz)

Viele Probleme, mit denen sich die Bezirksvertreter im Stadtbezirk 6 (Rath, Unterrath, Lichtenbroich und Mörsenbroich) im kommenden Jahr beschäftigen müssen, sind schon seit Jahren Dauerthemen. Bei einigen davon könnte es aber Fortschritte geben. „Im zurückliegenden Jahr ist es uns gelungen, einige gute Initiativen für den Bezirk zu starten. Unter anderem haben wir das Thema der Renaturierung des Kittelbachs wieder auf die Agenda gehoben“, erklärt beispielsweise Florian Ries von den Grünen. Er, aber auch Vertreter der CDU, FDP und SPD haben einige der Projekte genannt, die sie 2025 angehen wollen.

Vallourec-Gelände

Der Bereich an der Kreuzung An der Piwipp/Kalkumer Straße soll bebaut und damit aufgewertet werden.

Foto: Julia Hallmann

Ein wichtiger Schritt wurde mit dem Verkauf des Vallourec-Geländes in Rath getätigt. „Nun wird es darum gehen, dass dort eine zukunftsfähige Entwicklung des Geländes forciert wird. Wir als Politiker vor Ort werden natürlich im Blick haben, dass hier etwas entsteht mit einem Mehrwert für Rath“, sagt Bezirksbürgermeisterin Birgit Schentek (CDU). Dazu soll mit dem Käufer ein enger Kontakt gepflegt werden „Die von uns geforderte Durchwegung war schon in den Plänen vor dem Kauf berücksichtigt. Nun gilt es, noch weitere Wünsche zu platzieren“, sagt Schentek.

Unterrather Tor

Die geplante Bebauung des Eingangsbereichs nach Unterrath an der Kalkumer Straße/ An der Piwipp wird von den Bezirkspolitikern dagegen unterschiedlich gesehen. Während Monika Growe (SPD) sich darüber freut, dass das „Unterrather Tor“ jetzt in Angriff genommen wird, schaut Florian Ries auf dieses Projekt mit Sorge. Die Bezirksvertretung hatte gegen die Stimmen der Grünen Kurzzeitwohnen mit einer Mietdauer bereits ab einem Tag an diesem Standort zugestimmt.

Unterrather Schwimmbad

Schräg gegenüber zum Unterrather Tor soll das neue Unterrather Schwimmbad an der Ulmenstraße entstehen. Obwohl sich dieses dann in Derendorf befindet und damit außerhalb der Zuständigkeit der Bezirksvertretung 6 (BV6), will diese „die zügige Umsetzung des Bauvorhabens begleiten und insbesondere zum Verkehrskonzept Anregungen geben und Einfluss nehmen“, sagt Schentek. Aber es gelte auch, den alten Standort zu einem echten Unterrather Zentrum zu entwickeln – mit bisherigen Nutzungen wie Stadtteilbücherei, Zentrum plus aber auch mit neuen Nutzungen wie zum Beispiel einem Bürgerhaus. Growe sorgt sich während der Zeit der Umgestaltung des Standortes um die bestehenden Einrichtungen. Für diese müsse es eine gesicherte Strom-, Wärme- und Wasserversorgung geben. „Trotz Anfragen unserer Fraktion zu diesen Themen haben wir keine verbindliche Antwort der Verwaltung erhalten“, sagt Growe.

Förderschulzentrum

Über alle Parteien hinweg sind die Bezirksvertreter zufrieden mit den Entwicklungen rund um das geplante Förderschulzentrum in Rath. „Wir haben uns erfolgreich dafür eingesetzt, dass der Spazierweg und das Grün am Grenzgraben entlang des neu entstehenden Schulzentrums Herdecker Straße nicht für eine vier Meter hohe Lärmschutzmauer weichen muss – diese Pläne sind vom Tisch“, sagt Florian Ries. Und Birgit Schentek ergänzt: „Dennoch muss auch hier im Blick behalten werden, dass Bringverkehre verträglich für dieses enge Quartier abgewickelt werden. Auch hier sind wir als Bezirksvertretung gefordert.“

Verkehr

Für Verbesserung im Verkehr machen sich alle Parteien stark. „Leider muss man feststellen, dass wir auf wichtigen Verkehrsachsen im Bezirk – etwa auf Unterrather Straße oder Rather Broich – nach wie vor über keine befriedigende Lösung für Fahrradfahrende verfügen. An diesen Themen bleiben wir dran.“ Auch der Fahrradweg an der Münsterstraße in Mörsenbroich ist seit vielen Jahren ein Dauerthema in der BV. Zur Sicherheit für die Schulkinder wollen sich die Grünen zudem für Tempo 30 auf der Unterrather Straße im Bereich der Grundschule einsetzen.

Tempo 30 will auch die SPD einführen, allerdings auf der Straße An der Piwipp, um die Anwohner vom Straßenlärm und von Emissionen zu entlasten. Die FDP wiederum fordert die Wiedereinführung der „Grünen Welle“ im Straßenverkehr. „Es kann nicht sein, dass ideologisch gewollt, der Verkehr immer wieder zum Stehen an roten Ampeln gezwungen wird. Das ist mit Sicherheit nicht förderlich für unser Stadtklima“, sagt Ferry Weber (FDP). Er will sich im anstehenden Jahr auch für einen Zebrastreifen auf der Oberrather Straße starkmachen, um dort die Sicherheit zu erhöhen. Er freut sich, dass ein Zebrastreifen für die Straße Zur Alten Kaserne in der Gartenstadt Reitzenstein erreicht und 2025 umgesetzt werden soll.

Einkaufszone

Sorgen bereitet der SPD die Fußgängerzone Matthiaskirchweg in Lichtenbroich, die immer mehr verwahrlose, und die Zukunft des Wochenmarktes, der auf zwei Händler geschrumpft ist. „Außerdem gibt es in Lichtenbroich keinen Saal, den Vereine oder Anwohnende nutzen könnten, um Versammlungen oder Feiern zu veranstalten“, sagt Growe. Es bleibt also auch 2025 für die Bezirkspolitiker viel zu tun. „Unser Stadtbezirk ist im Wandel und dieser muss verträglich und zum Wohle der dort lebenden Menschen erfolgen. Hierfür sind wir als BV-Politiker gefordert“, sagt die Bezirksbürgermeisterin.

(hal csr)