Neue Bezirkspolizistin in Schiefbahn Eine Polizistin für Schiefbahn
Schiefbahn · Bezirksdienstbeamte der Polizei sind Ansprechpartner für Bürger. Deswegen ist Susanne Melisch am liebsten zu Fuß in Schiefbahn unterwegs statt mit Rad oder Auto. Was sie an ihrem neuen Job besonders mag.
Susanne Melisch legt bei ihrer Arbeit Tag für Tag etliche Kilometer zu Fuß zurück – ob es dabei regnet, kalt ist oder die Sonne scheint, ist für sie nicht so wichtig. „Gegen ein kleines Lächeln kommt selbst das schlechteste Wetter nicht an“, sagt die Polizeihauptkommissarin. Sie ist die neue Bezirksdienstbeamtin der Kreispolizeibehörde Viersen in Schiefbahn.
Ein ebensolches Lächeln bekomme sie häufig als Reaktion von Bürgerinnen und Bürgern, die neue Aufgabe mache ihr großen Spaß, sagt die 56-Jährige, die meist zu Fuß unterwegs ist und dabei bis nach Niederheide und in die kleine Frehn geht. Zu Fuß komme man besser mit Menschen in Kontakt als auf dem Rad oder im Auto, und genau das sei ihr als Bezirksdienstbeamtin wichtig. Sie will schließlich eine Ansprechpartnerin für die Menschen sein.
Dass die Aufgabe etwas für sie ist, hat sie im Mai vergangenen Jahres festgestellt, als sie für drei Wochen im Bezirksdienst der Willicher Wache hospitierte, „um mal zu schauen, wie der Kontakt mit dem Bürger ist“, wie sie erzählt. Sie war begeistert und bewarb sich auf die Stelle in Schiefbahn, die frei wurde, weil ihr Vorgänger Andreas Textores in Ruhestand ging. Viel Kontakt zu Bürgern habe sie zwar auch vorher schon gehabt, doch was als Bezirkspolizistin anders sei, sei die Tatsache, dass man wesentlich mehr Zeit habe, auch mal einen Plausch halten könne und nicht direkt zum nächsten Einsatz gerufen werde. „Das liegt mir einfach, man kommt abends fröhlich nach Hause, weil man das Gefühl hat, den Menschen Gutes zu tun“, hat sie festgestellt.
1987 hat die in Duisburg aufgewachsene und inzwischen in Niederkrüchten lebende Susanne Melisch mit ihrer Ausbildung bei der Polizei in Wuppertal begonnen. Seit Anfang 2000 ist sie bei der Kreispolizei Viersen, war von 2001 bis 2006 Dienstgruppenleiterin in Nettetal und 2006 beim Aufbau der Reiterstaffel in Anrath mit dabei. Denn Pferde sind ihr Hobby. „Ich habe ein altes Pferd und einen alten Hund zu Hause“, sagt Susanne Melisch, die sich selbst als „Landei“ bezeichnet. „Mich stört es nicht, wenn ich mich schmutzig mache oder wenn es regnet. Dann nehme ich mir halt eine Regenjacke“, sagt sie.
Von 2007 bis 2019 war Melisch
im Streifendienst eingesetzt
Von 2007 bis 2019 war Melisch in Willich im Streifendienst eingesetzt, kennt die Stadt also bereits sehr gut. „Wobei ich jetzt zu Fuß Gegenden erkunde, die ich bisher noch nicht kannte“, sagt sie. Seit 2019 war die Polizeihauptkommissarin stellvertretende Wachleiterin in Nettetal, bevor sie kürzlich als Bezirksdienstbeamtin nach Schiefbahn wechselte – ein Job, von dem sie sich durchaus vorstellen kann, ihn bis zur Pensionierung zu machen, wie sie sagt.
„Die Leute freuen sich, wenn sie einen sehen“, sagt Melisch. Natürlich stoße sie nicht immer auf Begeisterung, etwa dann, wenn sie Autofahrer vor Grundschulen anspreche, die ihre Kinder am liebsten im Klassenzimmer absetzen würden. „Ich appelliere dann an die Vernunft“, sagt sie. Einige seien einsichtig, andere reagierten gestresst. „Aber wie es in den Wald hineinruft, so schallt es hinaus“, sagt Melisch, die sich stets um Freundlichkeit bemüht.